Neue Wohndarlehen kosten im Schnitt 3,33 Prozent. Das ist der höchste Wert seit zehn Jahren. Spar-Erträge steigen jedoch langsamer.
Dass die EU-Zentralbank den Leitzins seit vorigem Jahr von null auf 3,5 Prozent erhöhte, schlägt voll in Österreich durch. Neue Wohndarlehen verteuerten sich gegenüber Jänner 2022 von durchschnittlich 1,18 auf 3,33 Prozent, erklärt Nationalbank-Vizegouverneur Gottfried Haber: „Das ist der höchste Wert seit zehn Jahren“.
Konkret müssen die heimischen Haushalte für ihre Wohnkredite aktuell statt 148 Millionen Euro schon 284 Millionen Euro im Monat an Zinsen zahlen (+92 Prozent). Für Konsumkredite verrechnen Banken wegen des höheren Risikos sogar bereits über acht Prozent (siehe Grafik rechter Teil).
Das ist zwar europaweit so, doch bei uns ist der Zinsanstieg besonders steil. Grund ist der mit 45 Prozent noch immer sehr hohe Anteil variabler Verträge, die sofort mit dem Markt teurer werden. Daher wurden auch bereits laufende Darlehen zuletzt auf durchschnittlich 2,54 Prozent angehoben, so die Nationalbank.
Nur gebremst profitieren die Sparer von der Zinswende. Bei einjähriger Bindung gibt es etwa 1,9 Prozent (linke Grafik). Grund ist laut Nationalbanker Haber, dass die Banken derzeit genug liquide Mittel haben und daher Sparer nicht durch höhere Erträge anlocken müssen. Das dürfte auch noch eine Weile so bleiben, heißt es. Abzüglich der Inflation verlieren Sparguthaben daher weiter real an Wert.
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