Zwei Festnahmen

Aktivisten legten Gleise der OMV in Schwechat lahm

Wien
28.03.2023 09:34

Die Klimaproteste in Wien im Rahmen der Europäischen Gaskonferenz gehen auch am Dienstag weiter. Gegen 7.30 Uhr besetzten Umweltaktivisten die Gleise der OMV Schwechat. Wenige Minuten später wurde gleich ein weiterer Demonstrationszug zur Raffinerie gestartet. Zu Protesten kam es auch in der Wiener Innenstadt.

In oranger Bekleidung belagerten zahlreiche Aktivisten seit Dienstagfrüh die OMV in Schwechat. Nach Polizeiangaben protestierten etwa 200 Menschen bei der Raffinerie. Kundgebungen fanden vor der Haupteinfahrt auf den dorthin führenden Bahngleisen und bei der ÖBB-Haltestelle Mannswörth statt. 

Auch Aktivisten aus dem Ausland nehmen an den Kundgebungen in Österreich teil. (Bild: APA/BLOCK GAS)
Auch Aktivisten aus dem Ausland nehmen an den Kundgebungen in Österreich teil.
Rund 200 Aktivisten nahmen am Dienstag an der Blockade bei der OMV in schwechat teil. (Bild: APA/BLOCK GAS)
Rund 200 Aktivisten nahmen am Dienstag an der Blockade bei der OMV in schwechat teil.

Teilnehmer klebten sich vor OMV-Gelände fest
Auch die Polizei war vor Ort. Chefinspektor Johann Baumschlager berichtete von vorerst zwei Festnahmen wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt. Einige Teilnehmer hatten sich seinen Angaben zufolge bei der Zufahrt zum OMV-Gelände festgeklebt. Die Polizei rückte mit fünf Zügen der Einsatzeinheit aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland aus. Weiters aufgeboten waren Beamte aus Schwechat. Der Protest wurde laut einer Aussendung vom internationalen Bündnis „BlockGas“ organisiert.

Aktivisten seilten sich aus Zimmern des Marriott Hotel ab
Auch beim Marriott Hotel in der Wiener Innenstadt, dem Tagungsort der Gaskonferenz, standen die Polizei Wien und die Security bereit. Dort befanden mehrere Aktivisten der Organisation Greenpeace. Demonstranten hissten an der Fassade des Hotels ein sechs mal acht Meter großes Banner mit der Aufschrift „End Fossil Crimes!“ (z.dt. „Stoppt fossile Verbrechen“). Dafür seilten sich die Umweltschützer aus zuvor angemieteten Zimmern ab. Die Kletterer wurden aus den Zimmern gesichert.

Gegen 8.30 Uhr ging die Polizei in das Hotel. Vor dem Gebäude hatten sich weitere Aktivisten versammelt und forderten mit Tafeln lautstark den Gasausstieg. Greenpeace forderte den sofortigen Stopp neuer Gasexplorations- und Infrastrukturprojekte. Zudem müsse Europa sich bis 2035 von fossilem Gas unabhängig machen und stattdessen auf erneuerbare Energien setzen, hieß es in einer Aussendung.

„Die österreichische Bundesregierung muss jetzt als Vorreiter auftreten, und ein Gesetz veranlassen, das diesen fossilen Verbrechen ein Ende setzt“, forderte Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin der Umweltorganisation.

Platzverbot bereits am Montag verhängt
Bereits am Montag wurde vor dem Hotel ein Platzverbot verhängt. Der unmittelbare Bereich des Marriott Hotels am Wiener Ring ist komplett abgesperrt. Auch die Kriminalprävention ist vor Ort.

Demonstration im Herzen der Stadt angekündigt
Allerdings sind am Dienstag noch mehrere Aktionen angekündigt. Auch um 17.30 Uhr sollen die Proteste im Herzen der Stadt Wien, am Stephansplatz, weitergehen. Von 18.45 bis etwa 20.30 Uhr wollen die erwarteten Tausenden Teilnehmer dann vom Stephansplatz über Rotenturm - Franz-Josefs-Kai - Julius-Raab-Platz - Ringstraße bis Schwarzenbergplatz - Lothringerstraße bis zum Karlsplatz ziehen.

Der Autofahrerclub ÖAMTC rechnet im Vorfeld der Protestaktion mit Staus auf dem Ring. Es sei mit temporären Sperren zu rechnen. 

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