Die Google-Muttergesellschaft Alphabet beantragt die Abweisung der jüngsten Kartellklage beim US-Bezirksgericht in Virginia. Die Regierung habe den Online-Werbemarkt falsch definiert und mächtige Konkurrenten wie Facebook unzulässigerweise ausgeschlossen, heißt es in einem am Montag von dem Unternehmen eingereichten Schriftsatz.
Die Schätzung der Regierung, wonach Googles Werbesparte einen Marktanteil von „mehr als 50 Prozent“ habe, reiche nicht aus, um die für die Einstufung von Marktmacht erforderlichen 70 Prozent zu erreichen. „In den mehr als drei Jahren, in denen die Vereinigten Staaten das Ad-Tech-Geschäft von Google untersuchen, haben sie mehr als zwei Millionen Dokumente von Google erhalten und mehr als dreißig Zeugenaussagen von Google eingeholt. Dennoch sind die Kläger nach wie vor nicht in der Lage, Belege für die von ihnen behauptete kartellrechtliche Schädigung zu finden.“ Google fordert eine Anhörung, um den Antrag auf Klageabweisung zu prüfen.
Acht Bundesstaaten hatten sich der Klage angeschlossen, darunter auch Googles Heimatstaat Kalifornien. Dem Suchmaschinenbetreiber droht bei der Klage die Zerschlagung des Konzerns, da er sein wichtiges Geschäft mit Online-Werbung verkaufen müsste. Im Jahr 2020 hatte das Justizministerium die marktbeherrschende Stellung des Konzerns bei Internet-Suchen ins Visier genommen. Dieses separate Verfahren soll im September eröffnet werden. Google weist alle Vorwürfe zurück.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.