Ukraine-Hilfe
Deutsche und britische Kampfpanzer angekommen
Nach Polen hat nun auch Deutschland die zugesagten Kampfpanzer des Typs Leopard 2A6 an die Ukraine geliefert. „Ja, wir haben die Leopard-Panzer geliefert, wie angekündigt", sagte Bundeskanzler Olaf Scholz am Montag in Rotterdam bei einer Pressekonferenz mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte. Polen hatte der Ukraine im Februar die ersten vier westlichen Kampfpanzer des älteren Typs Leopard 2A4 geliefert.
Nun sind auch 18 aus deutschen Beständen übergeben worden. Sie folgten auf 40 Schützenpanzer vom Typ Marder, die bereits in dem Land sind. „Unsere Panzer sind wie versprochen pünktlich in den Händen unserer ukrainischen Freunde angekommen. Ich bin mir sicher, dass sie an der Front Entscheidendes leisten können!“, erklärte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius. Gemeinsam mit Schweden und Portugal habe die Bundesregierung einen Gefechtsverband zugesagt. Pistorius sagte: „Um das einzulösen, hat Deutschland sogar vier Panzer mehr geliefert als zuerst geplant. Auf uns ist Verlass!“
In einem nächsten Schritt werden nach Angaben seines Ministeriums nun ältere Kampfpanzer Leopard 1A5 geliefert. Diese werden aktuell noch bei der deutschen Industrie instandgesetzt. Die Finanzierung der Panzerinstandsetzung erfolgt demnach durch Deutschland, Dänemark und die Niederlande. Ziel sei es, bis zum Sommer die ersten 25 Panzer bereitzustellen, bis Jahresende etwa 80 und im Verlauf 2024 auf mindestens 100 Leopard 1A5 zu erhöhen. Experten gehen fest davon aus, dass der Leopard 2 im Gefecht gegen russische Panzertruppen deutlich überlegen ist. Ein Grund ist, dass er eine stabilisierte Waffenanlage hat und damit auch aus laufender Fahrt heraus schießen kann, der von den russischen Streitkräften vielfach eingesetzte T-72 für den Schuss aber stehen muss.
Auch britische Challenger-Kampfpanzer angekommen
Mitte März hatten die ukrainischen Leopard-2-Besatzungen ihre Ausbildung auf dem Leopard mit einem Gefechtsschießen abgeschlossen. Zum Abschluss des Trainings hatten die Besatzungen auf dem niedersächsischen Truppenübungsplatz Bergen Angriff und Rückzug von einem Feind geübt. Ausbildungsziel war es, „dass diese Kräfte dazu befähigt sind, völlig selbstständig mit diesem sehr modernen, eigentlich dem modernsten Kampfpanzer, den wir zu bieten haben, kämpfen zu können“, hatte Brigadegeneral Björn Schulz, Kommandant der Panzertruppenschule der Bundeswehr, dort erklärt. Zwischen 82 und 85 Prozent der Zieldarstellungen wurde bei den Übungen zerstört. Die deutschen Ausbilder bewerteten das als sehr gut.
Am Montag vermeldete die Regierung in Kiew auch die Übernahme der ersten britischen Kampfpanzer vom Typ Challenger. Verteidigungsminister Oleksij Resnikow teilte mit, er habe „Neuzugänge“ für die ukrainischen Streitkräfte inspiziert - Challenger-Panzer sowie deutsche Marder-Schützenpanzer, gepanzerte Lkw vom Typ Cougar und gepanzerte Transporter vom Typ Stryker aus den USA. „Vor einem Jahr hätte niemand mit einer so starken Unterstützung unserer Partner gerechnet“, erklärte Resnikow auf Facebook (siehe Posting oben). Er bezeichnete die britischen Challenger als „militärische Kunstwerke“.
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