Nach Eklat an Brücke
Deutsche Klimakleber gehen jetzt zehn Tage in Haft
Zwei deutsche Klimaaktivisten, die sich am Wochenende auf der Fahrbahn der Neuen Elbbrücke in Hamburg festgeklebt und damit den Verkehr dort mehrere Stunden lang zum Erliegen gebracht hatten, müssen nun zehn Tage in Polizeigewahrsam bleiben. Das entschied ein Richter des Amtsgerichts nach einer Gefahrenbeurteilung. Ermittelt wird auch gegen einen Lkw-Lenker, der einen der Aktivisten attackiert hatte (Bild oben).
Der 19-Jährige und die 27-Jährige der „Letzten Generation“ befinden sich offenbar bereits seit Samstag in Gewahrsam und sollen nun erst am 4. April um Mitternacht wieder freigelassen werden. Dies diene der „vorbeugenden Bekämpfung von Straftaten“, wie es gegenüber der „Bild“-Zeitung hieß. „Es bestand die Gefahr, dass die beiden neue Blockaden starten“, wird eine Polizeisprecherin zitiert.
Beton statt Kleber
Statt Sekundenkleber hatten die Aktivisten schnell bindenden Beton verwendet, was zur Folge hatte, dass die Ablösung deutlich länger dauerte. Ist der Beton ausgehärtet, muss mit einer Fräse gearbeitet werden. Da der Elbtunnel und die A7 wegen Bauarbeiten gesperrt war, waren die Elbbrücken damit die einzige Möglichkeit, von Süden nach Hamburg zu gelangen. Der Protest zog daher erhebliche Verkehrsbehinderungen nach sich.
Außer dem 19-Jährigen und der 27-Jährigen wurden weitere fünf Personen am Samstag in Gewahrsam genommen, allerdings am selben Nachmittag wieder freigelassen. Es handelte sich dabei um zwei Frauen im Alter von 16 und 22 Jahren sowie drei Männer im Alter von 22, 24 und 50 Jahren.
Lkw-Fahrer verlor Nerven und trat Aktivist in den Bauch
Zudem wurde ein Ermittlungsverfahren gegen einen Lkw-Fahrer eingeleitet, der einem Aktivisten in den Bauch getreten hatte. Laut bild.de prüfen die Behörden auch, ob die Klimakleber für die Einsatzkosten und die Reparatur der Fahrbahn aufkommen müssen.
Groß angelegte Proteste auch in Wien
Unterdessen gehen auch hierzulande die Klima-Proteste weiter. Umweltaktivisten - einige waren auch aus dem Ausland angereist - besetzten am Dienstag ab 7.30 Uhr die Gleise der OMV Schwechat, um gegen die Europäische Gaskonferenz zu demonstrieren. Wenige Minuten später wurde gleich ein weiterer Demonstrationszug zur Raffinerie gestartet. Zu Protesten kam es auch wieder in der Wiener Innenstadt.
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