Warnungen zu spät
Amoklauf: Mitspielerin bekam „Abschiedsbotschaft“
Ein unfassbar tragisches Detail ist im Zuge der Ermittlungen nach dem Amoklauf an einer christlichen Grundschule in Nashville bekannt geworden. Die 28-jährige Täterin, die ehemalige Absolventin Audrey Hale, hatte wenige Minuten vor ihrer Tat einer früheren Mitspielerin in einem Basketballteam eine „Abschiedsbotschaft“ über Instagram geschickt.
Darin kündigte Hale an: „Es wird etwas Schlimmes geschehen.“ Die Freundin werde darüber lesen können, „nachdem ich gestorben bin“. Die schockierte junge Frau kontaktierte daraufhin sowohl die Polizei als auch eine Suizidpräventionsstelle. Doch es war schon zu spät!
Laut Angaben des Nachrichtensenders CNN erhielt Averianna Patton am Montag um 9.57 Uhr die Botschaft der ehemaligen Teamkollegin. Die ersten Notrufe bei der Polizei von Nashville gingen dann nicht einmal 20 Minuten später ein. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Hale bereits im Inneren der Volksschule - mit zwei Sturmgewehren und einer Faustfeuerwaffe und erschoss drei Kinder und drei Angestellte der Bildungsanstalt. Die eintreffenden Polizisten konnten Hale im ersten Stockwerk aufspüren und rasch erschießen.
„Eines Tages wird das alles einen Sinn ergeben“
In der Zwischenzeit versuchte Patton die Behörden zu warnen. Doch wertvolle Minuten verstrichen zunächst einmal in der Warteschleife. Als die Ex-Mitspielerin durchkam, versprach man ihr, einen Polizeibeamten vorbeizuschicken. Doch dieser sei erst am Nachmittag erschienen, so die Frau gegenüber dem Lokalsender WTVF. „Eines Tages wird das alles einen Sinn ergeben. Ich habe mehr als genug Beweise hinterlassen“, heißt es in der Instagram-Nachricht der toten Amokschützin an die Freundin.
Die Amokläuferin identifiziere sich selbst als Transgender-Mann. Als Transgender werden Menschen bezeichnet, die sich nicht - oder nicht nur - mit dem Geschlecht identifizieren, das bei ihrer Geburt dokumentiert wurde. Alles Weitere zur persönlichen Geschichte und ob es einen Zusammenhang zu der Tat gebe, ist noch unbekannt. „Es gibt im Moment eine Theorie, über die wir vielleicht später sprechen können, aber sie ist nicht bestätigt“, erklärte Polizeichef John Drake bei einer Pressekonferenz am Montagabend. Die Frau hatte ihre Waffen, zwei Sturmgewehre und einer Handfeuerwaffe, nach Polizeiangaben legal erworben.
Schüler versteckten sich während Tat im Kasten
In der christlichen Schule werden Kinder der eigenen Webseite zufolge von der ersten bis zur sechsten Klasse unterrichtet. Es gibt dort auch einen Kindergarten. Nach Angaben der Lokalzeitung „The Tennessean“ gehen rund 200 Kinder dorthin. Eine Mutter erzählte im US-Fernsehen, dass ihre Tochter ihr geschrieben hätte, dass sie und ihre Klassenkameraden sich während des Vorfalls im Kasten versteckt hätten. Nashville ist die Hauptstadt des US-Staats Tennessee - dort leben knapp 700.000 Menschen.
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