Matratzen angezündet
39 Tote bei Brand in Flüchtlingslager in Mexiko
Bei einem Brand in einer mexikanischen Einrichtung für Migrantinnen und Migranten an der Grenze zu den USA sind nach offiziellen Angaben mindestens 39 Menschen getötet worden. 29 weitere seien zudem verletzt, teilte die mexikanische Einwanderungsbehörde am Dienstag mit.
An der Unglücksstelle waren zahlreiche Einsatzfahrzeuge, Feuerwehrleute und auch Leichenwagen zu sehen. Der Brand brach in einer Einrichtung in Ciudad Juarez aus, nur wenige Kilometer von El Paso im US-Bundesstaat Texas entfernt. Laut ersten Ermittlungen sollen die Migrantinnen und Migranten kurz zuvor erfahren haben, dass ihre Abschiebung oder Verlegung an einen anderen Ort bevorstand. „Aus Protest legten sie Matratzen vor die Tür der Unterkunft und zündeten sie an“, sagte Präsident Andrés Manuel López Obrador.
Das Feuer sei dann außer Kontrolle geraten. Am Dienstag hatten sich Migrantinnen und Migranten vor dem Unglücksort versammelt und „Gerechtigkeit, Gerechtigkeit“ gefordert. Laut Medienberichten wird ermittelt, ob sie von dem Feuer eingeschlossen waren. Die Verletzten wurden in vier verschiedene Krankenhäuser gebracht.
Laut der Einwanderungsbehörde hielten sich zum Zeitpunkt des Unglücks in der Nacht auf Dienstag (Ortszeit) 68 erwachsene Männer aus Mittel- und Südamerika in der Unterkunft auf. Sie sollen am Vortag an verschiedenen Grenzübergängen in Cuidad Juarez ohne gültige Aufenthaltspapiere aufgegriffen worden sein. In der Unterkunft waren sie, um später in ihre Heimatländer abgeschoben zu werden.
Opfer aus Venezuela und Kolumbien
Die Grenzstadt ist einer der Orte, über die täglich zahlreiche Migrantinnen und Migranten aus Mittel- und Südamerika versuchen, in die USA zu gelangen. Viele harren oft monate- oder jahrelang in Cuidad Juarez aus, in der Hoffnung, Asyl in den USA zu erhalten. Bei den Opfern soll es sich um Einwanderinnen und Einwanderer aus Venezuela, Guatemala, Honduras, El Salvador, Ecuador und Kolumbien halten. Sie fliehen vor Armut, Gewalt und politischen Krisen in ihren Heimatländern.
Die US-Botschaft in Mexiko zeigte sich betroffen. „Der Aufbau eines Systems für sichere, geordnete und humane Einwanderung ist eine gemeinsame Verantwortung, der sich Regierungen, internationale Organisationen und die Gesellschaft stellen müssen, um Vorfälle wie diese zu verhindern“, hieß es in einer Stellungnahme.
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