Homeoffice und Remote-Arbeit sind schon länger auf dem Vormarsch und haben durch die Coronakrise einen Schub erhalten. Viele Unternehmen trauen sich aber nicht, mehr als einen oder zwei Tage in der Woche im Heimbüro zu erlauben. Bei Microsoft Österreich sind es drei Tage - und die wissenschaftliche Begleitung über zehn Jahre zeigt, dass die Produktivität gestiegen ist. Einhergehend ist aber ein laufendes Monitoring nötig. Der Prozess wird nie abgeschlossen.
2012 war es bei Microsoft in Österreich noch knapp zwei Dritteln der Mitarbeiter wichtig, sich jeden Tag in der Firma möglichst an denselben Schreibtisch zu setzen. 2022 war das nur noch einem guten Drittel wichtig, erläuterte der wissenschaftliche Begleiter von der IMC FH Krems, Michael Bartz, bei einem Pressegespräch am Dienstag in Wien. „Die Effizienz ist gestiegen.“ Die Veränderung der Einstellung zum „Office-Office“ habe dazu beigetragen, die Effizienz zu steigern.
Die Anzahl der mobil geleisteten Arbeitsstunden bei Microsoft Österreich hat sich von 11,2 Stunden in der Woche anno 2012 auf 25,2 Stunden pro Woche im Vorjahr mehr als verdoppelt. Die Kommunikationspräferenzen haben sich von asynchroner E-Mail-Kommunikation zu synchroner Chat-Kommunikation verschoben. Das Büro soll verstärkt für eine „Quality Time“ stehen. No-Gos sind Chef-E-Mails oder Anrufe außerhalb der Arbeitszeit. Dieselben Regeln müssen für alle gelten, egal ob Mitarbeiter oder Manager.
„Umfeld, das auf Vertrauen basiert“
Aus Sicht von Microsoft sind die Chancen des hybriden Arbeitens zu nutzen. Risiken sollen mit Investitionen in eine Change-Begleitung minimiert werden. „Es ist unsere Verantwortung, ein Umfeld und eine Kultur zu schaffen, die auf Vertrauen basieren“, sagte Microsoft-Österreich-HR-Managerin Ingrid Heschl mit Blick auf Implikationen für Führungskräfte. „Darauf aufbauend kann ein hybrides Arbeiten, bei dem sich alle wohlfühlen, großartig funktionieren.“
Zwei Punkte sind laut Heschl essenziell: Es brauche eine gegenseitig klare Erwartungshaltung der Führungskraft und den Mitarbeitenden sowie eine unterstützende Haltung der Managerinnen und Manager gegenüber dem Team. Bartz: „Eine New Work Transformation erfordert einen auf mindestens drei bis fünf Jahre ausgerichteten Veränderungsprozess und Investitionen. Nur so werden nachhaltige Ergebnisse erzielt.“ Der Prozess müsse laufend überwacht werden.
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