Ein Salzburger Gastronom hatte zwei Rotwein-Flaschen mit der NS-Führerfigur jahrelang am Sims. Eine israelische Reisegruppe fand sie bei einem Besuch. Deshalb musste sich der Wirt am Dienstag den Geschworenen in Salzburg stellen.
Zwei Flaschen Rotwein mit dem Porträt von Adolf Hitler brachten einen Salzburger Landwirt und Gastronom (53) in den Schwurgerichtssaal des Landesgerichtes Salzburg. Wiederbetätigung nach dem Verbotsgesetz lautet der Vorwurf beim Prozess am Dienstag. Weil der Wirt den in Italien erhältlichen „Führerwein“ in seiner Gaststube für andere Gäste zur Schau gestellt habe.
Ausgerechnet eine israelische Reisegruppe hatte bei einem Besuch Ende Mai 2022 die Weinflaschen entdeckt und Anzeige erstattet. „Der Angeklagte ist kein Nazi, er hat sogar eine ukrainische Familie aufgenommen. Die Weinflaschen hätte er entsorgen müssen, das ist ihm klar“, sagt Verteidiger Lukas Kofler.
Vor zehn Jahren hatten italienische Gäste die Flaschen dagelassen, erzählt der Wirt im Dialekt. Seitdem standen sie dort: „Das hat keinen Wert für mich, es interessiert mich nicht.“ Den Vorwurf gestand er aber ein. Dank außerordentlicher Strafmilderung bekam er sechs Monate auf Bewährung.
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