Ein von Armut betroffenes Mitglied der Partei Wandel hat sich am Dienstag im Rahmen einer Parlamentsführung im renovierten Parlamentsgebäude an das goldene Klavier geklebt. Für den Pensionisten sei das Musikinstrument von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka ein Symbolbild der dekadenten Abgehobenheit des Parlaments.
„Unsere Politik hat es so weit getrieben, dass mittlerweile rund eine Million Menschen in Österreich von Armut betroffen sind. Reiche und Überreiche hingegen werden weiter hofiert. Dieses Klavier widerspiegelt dieses absurde System perfekt: Der Nationalratspräsident leistet sich ein vergoldetes Klavier auf unsere Kosten, während Kinder in unserem Land in Armut leben. Das ist einfach falsch“, erklärt Parteivorsitzender Fayad Mulla die Protestaktion.
Es geht schon lange nicht mehr nur um uns Arme. Weit in die Mittelschicht hinein können Menschen ihre Rechnungen nicht mehr zahlen.
Fayad Mulla
„Der tägliche Einkauf wird zur Qual“
In einer pointierten Rede standen die Menschen im Mittelpunkt, die sich einen normalen Einkauf kaum mehr leisten können: „Es geht schon lange nicht mehr nur um uns Arme. Weit in die Mittelschicht hinein können Menschen ihre Rechnungen nicht mehr zahlen. Der tägliche Einkauf wird zur Qual, weil wir uns die Lebensmittel kaum mehr leisten können. Und was tun unsere Volksvertreter dagegen? Nichts!“
Armut soll sofort beendet werden
Der Wandel will die sofortige Beendigung von Armut in einem der reichsten Länder der Welt. „Der Wandel will ein Grundeinkommen ohne Bedingungen für alle einführen - damit wir Menschen und wir als Gesellschaft einen gewaltigen Schritt Richtung Freiheit, Sicherheit und Wohlstand für alle machen. Und natürlich müssen in Zuge dessen die Reichen endlich zur Kasse geführt werden, wo sie sich schon seit Jahrzehnten nicht mehr blicken haben lassen“, so Mulla abschließend.
Die an den Klavierdeckel geklebte Hand des Mannes wurde abgelöst. Er selbst postete nach der Aktion ein Foto, das die Reste des Klebstoffes am Instrument (Tweet oben) zeigt.
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