Der starke Zustrom von Asylwerbern aus bis dahin eher untypischen Herkunftsländern wie Indien und Tunesien ist heuer gestoppt worden. Nunmehr sind wieder jene Flüchtlingsgruppen an der Spitze, die es in den vergangenen Jahren waren. Gesamt gab es heuer 6950 Anträge, wobei es im Februar zu einem deutlichen Rückgang von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr kam. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) nannte die Situation trotzdem „ernst“.
Im Februar kamen die meisten Asylanträge von Syrern, gefolgt von Afghanen. Allerdings sind jetzt Marokkaner stark vertreten, obwohl sie kaum Chancen auf Schutz haben.
Marokkaner gesamt antragsstärkste Gruppe
Nimmt man beide Monate 2023 zusammen, sind Marokkaner sogar die stärkste Gruppe an Flüchtlingen. Dagegen sind nur noch sechs Prozent der Anträge von Indern - eine Folge davon, dass die Visa-Erleichterungen Serbiens für das Land zurückgenommen wurden. Überhaupt gestoppt sind im Wesentlichen die Ansuchen von Tunesiern. Nur 79 Anträge von Bürgern des Landes wurden heuer eingereicht, womit man nicht einmal mehr in den Top Ten ist.
2151 Anträge gingen positiv durch
Knapp 4300 Ansuchen von Männern stehen fast 700 von Frauen gegenüber. Der Rest der Anträge kam von Minderjährigen, davon gut 480 unbegleitet. Gesamt gab es in den ersten beiden Monaten 101 Anträge mehr als in den Vergleichsmonaten 2022, allerdings deutlich weniger als im Herbst des Vorjahres. In 2151 Fällen wurde heuer bisher Asyl gewährt. Dazu kamen 1.006-mal subsidiärer Schutz und 284-mal humanitäre Aufenthaltstitel.
Rückgang in der Grundversorgung
In der Grundversorgung befanden sich mit 1. März genau 88.997 Personen. Das sind rund 4000 weniger als zum Jahreswechsel. 60 Prozent der so Versorgten waren Ukrainer, die ja im Regelfall keine Asylwerber sind.
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) nannte trotz des Rückgangs die Situation „ernst“ und forderte gegenüber „Heute“ internationale Anstrengungen ein. Was den starken Zuzug aus Marokko angeht, verwies er auf Gespräche von ihm und Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) in dem nordafrikanischen Land. Diese würden nun auf polizeilicher Ebene fortgesetzt.
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