Tiroler Mädchenzentrum

Geballte Frauenpower in neuen Räumlichkeiten

Tirol
29.03.2023 12:00

Ein langersehnter Wunsch ging nun in Erfüllung: Aranea, das einzige Mädchenzentrum in Tirol, ist in größere, modernere Räume in Innsbruck gezogen. Ab heute, Mittwoch, sind die Pforten geöffnet. Die „Tiroler Krone“ durfte bereits vorab eine Besichtigungstour machen!

Alle vier kommen aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus: Katharina Lhotta, Geschäftsführerin von Aranea, sowie ihre drei Mitarbeiterinnen Carina Pröll, Verena Kotek und Livia Sojer. Sie alle sind es, die stolz hinter dem Verein Aranea stehen, ihn zu einem realen Ort machen. Einem Ort, der für Mädchen und junge Frauen im Alter von 10 bis 21 Jahren gedacht ist. Denn hier entscheiden ausnahmslos sie, was läuft – echte Frauenpower eben!

„Wir hatten nicht einmal fließendes Wasser“
In den vergangenen rund sechs Jahren ging das Quartett seiner Arbeit in der Matthias-Schmid-Straße nach. „Doch diese Räume waren schlichtweg nicht für uns geeignet. Das Gebäude war alles andere als gut sichtbar, die Räumlichkeiten waren viel zu klein und wir hatten dort nicht einmal fließendes Wasser“, zählt Livia auf, „aber es stand von Beginn an fest, dass das dort nur eine Übergangslösung war.“

Katharina Lhotta, GF von Aranea, vor den neuen Räumlichkeiten. (Bild: Birbaumer Christof)
Katharina Lhotta, GF von Aranea, vor den neuen Räumlichkeiten.
Die große Küche samt Kochinsel lädt zum Verweilen ein. (Bild: Birbaumer Christof)
Die große Küche samt Kochinsel lädt zum Verweilen ein.
Carina Pröll (li.) mit Jasmin Steiner, Chefin vom Dienst der „Tiroler Krone“. (Bild: Birbaumer Christof)
Carina Pröll (li.) mit Jasmin Steiner, Chefin vom Dienst der „Tiroler Krone“.
Livia Sojer (vorne) und Verena Kotek präsentieren die gemütliche Sitzecke. (Bild: Birbaumer Christof)
Livia Sojer (vorne) und Verena Kotek präsentieren die gemütliche Sitzecke.
Im Aufenthaltsraum kann auch gezockt werden. (Bild: Birbaumer Christof)
Im Aufenthaltsraum kann auch gezockt werden.
Letzte Arbeiten werden im Beratungsraum getätigt. (Bild: Birbaumer Christof)
Letzte Arbeiten werden im Beratungsraum getätigt.

„Wohlfühl-Flair“ auf stolzen 120 Quadratmetern
Mit vereinten Kräften begaben sie sich – wie berichtet – auf die Suche nach einem neuen Standort in der Landeshauptstadt. „Diese Monate waren sehr intensiv, der Prozess war anstrengend – auch, weil wir Kriterien hatten, die nicht verhandelbar waren, wie etwa ein barrierefreier Zugang“, gibt die Geschäftsführerin preis. Diese Hartnäckigkeit machte sich schließlich jedoch bezahlt – auch dank „Tiroler Krone“-Artikel. „Mit der IIG – der Innsbrucker Immobiliengesellschaft – fanden wir einen guten Ansprechpartner und eben auch unseren neuen Standort, der nicht weit entfernt von unserem bisherigen ist – ein Kriterium, das uns ebenfalls ein Anliegen war“, betont Katharina.

Drei eigene Bereiche
Auf 120 Quadratmetern im Erdgeschoss einer Wohnanlage in der Erzherzog-Eugen-Straße 25 direkt an der Straße können sie sich nun ausbreiten. Es ist alles neu und wunderschön. „Wir können nun endlich ein Wohlfühl-Flair vermitteln. Die Mädchen und jungen Frauen können sich in drei Bereichen aufhalten: im großen Aufenthaltsraum samt Tischfußballtisch, Werkbank, Brettspielen, Büchern, einer gemütlichen Couch und Heizkörpern, auf denen man sogar entspannt sitzen kann; in der großen Gemeinschaftsküche samt Kochinsel; und im Beratungsraum, den wir zumachen können und so ab sofort viel autonomer und professioneller mit unseren Klientinnen arbeiten können“, zählt Carina auf. Während der Aranea-Öffnungszeiten steht der Beratungsraum den Mädchen und jungen Frauen ebenfalls zur Verfügung – „ein geeigneter Rückzugsort“, ergänzt sie.

„Kochen löst Barrieren, Mädchen nähern sich an“
Die Küche nimmt einen besonderen Stellenwert ein. „Viele Klientinnen haben Hunger. Denn entweder haben sie die finanzielle Möglichkeit nicht, sich gutes Essen zu kaufen, oder sie haben zu Hause nicht den Zugang zu gesundem Essen. Zudem kann kochen etwas Verbindendes sein, das Barrieren löst. Die Klientinnen kommen so ins Gespräch und nähern sich an – das möchten wir hier forcieren“, schildern Katharina und Carina, „manche von ihnen kommen extrem angespannt zu uns und benötigen somit einen Ort zum Entspannen. Das ist wichtig für ihre psychische Entwicklung. Wir können ihnen einen derartigen Ort anbieten.“

„Angebot kann kostenlos genutzt werden“
Alles neu ist bei Aranea dann aber doch nicht – zum Glück. „Die Anlauf- und Beratungsstelle kann von 10- bis 21-jährigen Mädchen bzw. jungen Frauen auch weiterhin kostenlos genutzt werden – an jedem Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 15.30 bis 19.30 Uhr“, informiert Verena, „außerdem bieten wir jeweils von 14.30 bis 15.30 Uhr unsere Beratungen an. Und: Jeden Dienstag schaffen wir ein Angebot, das speziell auf 10- bis 13-Jährige abzielt – von 15.30 bis 17.30 Uhr.“

Heute, Mittwoch, ist endlich der große Tag: Die Anlaufstelle öffnet ihre Tore! „Das alles wäre ohne der Stadt Innsbruck, dem Land Tirol, der Österreichischen Bundesregierung, der Tiroler Versicherung und der Firma Spechtenhauser nicht machbar gewesen. Ihnen gebührt natürlich unser aufrichtiger Dank“, strahlt das Quartett.

Kontaktmöglichkeiten

Verein Aranea, Erzherzog-Eugen-Straße 25, 6020 Innsbruck. Telefonnummer: 0677/63004454, Homepage: www.aranea.or.at; E-Mail-Adresse: info@aranea.or.at - Auf Instagram (verein_aranea) und Facebook (verein_aranea) werden stets die neuesten Informationen gepostet.

Tag der offenen Tür
Und am Dienstag, dem 18. April, findet in den neuen Räumlichkeiten von Aranea in der Erzherzog-Eugen-Straße 25 in Innsbruck ein Tag der offenen Tür statt - von 15.30 bis 19.30 Uhr. Mädchen und junge Frauen sowie Eltern, Erziehungsberechtigte und ausnahmsweise auch Burschen bzw. Männer können sich alles ansehen. Für Speis und Trank ist gesorgt.

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