Kommenden Samstag wird Manfred Acheampong auf der Bounce Fight Night debütieren. Dabei hätte der Jung-Boxer eine ganz andere Laufbahn einschlagen können. Erst ein Beinfehler brachte ihn vom Fußballplatz in den Boxring.
„Ich hatte eine angeborene Beindifferenz von 3,6cm. Nach dem Sport hatte ich immer Schmerzen im linken Knie, weil ich das mehr belastet habe“, schilderte Acheampong sportkrone.at beim Besuch im Boxclub seine Krankenakte. Eine Operation wäre - sobald ausgewachsen - nötig, um Komplikationen im späteren Alter zu vermeiden, hieß es damals von einem Arzt.
Zweijährige Leidenszeit
Gesagt, getan. Es folgte eine zweijährige Leidenszeit vom Entfernen bis hin zum Feilen des Knochens. Das Interesse am Fußball schwand, während jenes am Fitnessboxen geweckt wurde. Nach Schnuppereinheiten in verschiedensten Studios sowie Lob vom Trainer, wollte er wissen, wie es sich anfühle, selbst im Ring zu stehen. Motiviert durch den damaligen Showdown Anthony Joshua gegen Wladimir Klitschko fand er so im Alter von 19 Jahren spät das Bounce: „Da hat der Kommentator gemeint, dass Joshua auch erst im späten Alter (18) mit dem Boxen angefangen hat.“
Erste Berührungspunkte mit dem Sport gab es aber bereits schon viel früher: „Ich hatte einen Freundeskreis, der schon Kampfsport betrieben hat. Einer davon war Seun (Salami, Anm.), mit dessen Bruder ich in die HTL gegangen bin. Ich war bei einem seiner Kämpfe - das hat mich gleich begeistert, als ich das das erste Mal live gesehen habe. Da ist der Funke sofort übergesprungen.“
Nichts, außer ein Bild
Samstag boxt der 24-Jährige erstmals selbst im Rahmen der Bounce Fight Night: „Das ist auf jeden Fall eine große Ehre, auf so einer Bühne mein Können zu zeigen. Ich glaube, dass ich nach diesem Kampf ein nächstes Level in Sachen Nervosität und Umgang im Ring erreichen werde.“
Gegenüber wird ihm der weitaus erfahrenere Italiener Matteo Giamppa stehen. Trotz seiner 20 Kämpfe (davon 15 Siege) habe Acheampong nichts über ihn herausgefunden. „Außer ein Bild. Er scheint klein und bullig zu sein. Aber ich lasse mich überraschen“, lachte der Rechtsausleger.
Urlaub im Boxring
Derzeit gilt der Fokus allerdings noch dem Abspecken. 1,5 Kilogramm müssen bis zur Abwaage (Freitag) noch weg. Dafür wird zwei Mal pro Tag trainiert, im Sparring müssen Klubkollegen Michael Derouiche sowie Marcel Meinl die Köpfe hinhalten. In der Arbeit nimmt er hierzu bis nach der Veranstaltung extra Urlaub - „damit ich das Ganze verarbeiten kann.“
Erstmals wird es auf Österreichs größter Boxveranstaltung drei Titelkämpfe geben. Während Gastboxerin Nicole Wesner versucht, ihren Weltmeistertitel zu verteidigen, will Michaela Kotaskova den vakanten WBF-Intercontinental-Gürtel. Abgerundet wird der Abend mit Marcos Nader und dem Kampf um den IBF-International-Titel: „Das Frauenboxen entwickelt sich - es kommen immer mehr Frauen und mehr Titelkämpfe. Es wird mehr gefördert.“ Und rechnet dem Trio ganz hohe Chancen an, die Gürtel im Hotel InterContinental zu behalten: „Sie arbeiten hart. Ich mache mir keine Sorgen.“
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