Hotels zu teuer:

London will Asylwerber auf Schiffen unterbringen

Ausland
29.03.2023 11:07

Großbritannien will Asylwerber künftig auch auf Schiffen unterbringen und damit die Kosten deutlich senken. Die bisherige Unterbringung in Hotels bringe „hohe Kosten für Steuerzahler“ mit sich, begründete Justizminister Dominic Raab am Mittwoch.

„Wir werden uns die gesamte Bandbreite an Möglichkeiten ansehen, kostengünstige Unterkünfte, ehemalige Kasernen der Armee und - wo es angebracht ist und wie es anderswo in Europa gemacht wird. Schiffe, wenn sie sicher und verantwortungsbewusst verwendet werden können“, sagte Raab der BBC.

Tägliche Asyl-Unterbringungen kosten Millionen
Großbritannien zahlt derzeit laut eigenen Angaben täglich 6,8 Millionen Pfund (7,73 Millionen Euro) für Hotels, in denen Migranten wohnen. Ein Drittel des britischen Entwicklungshilfebudgets wird einer Studie der Aufsichtsstelle Independent Commission for Aid Impact zufolge für die Unterstützung von Flüchtlingen und Asylsuchenden im Vereinigten Königreich ausgegeben. Darunter leide die Hilfe für Naturkatastrophen im Ausland, hieß es.

Wie Medien berichteten, sollen neu ankommende Migranten zunächst auf zwei Luftwaffenbasen untergebracht werden. Das sorgt aber auch innerhalb des Kabinetts für Ärger: Außenminister James Cleverly hat die geplante Nutzung eines Stützpunkts kritisiert, der in seinem Wahlkreis liegt.

Diese beiden Migranten dürfen wie zahlreiche andere auch nicht in Großbritannien bleiben. (Bild: APA/AFP/Daniel LEAL)
Diese beiden Migranten dürfen wie zahlreiche andere auch nicht in Großbritannien bleiben.

Scharfe Asyl-Pläne der Regierung
Die konservative Regierung will mit aller Macht gegen unerwünschte Migranten vorgehen. Ein umstrittenes Gesetz sieht vor, alle Menschen, die irregulär einreisen, wochenlang zu internieren und dann nach Ruanda oder in andere Länder abzuschieben. Das Recht auf einen Asylantrag soll ihnen verwehrt werden. Ausnahmen für Kinder lehnt Premierminister Rishi Sunak ab.

Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) und die Menschenrechtsbeauftragte des Europarats haben das Vorhaben scharf kritisiert.

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