„Der gesamte Vorgang des Catch and Release ist für Fische eine Qual“, bringt es der grüne Landtagsabgeordnete Rudi Hemetsberger namens seiner Fraktion auf den Punkt. Diese Angel-Fangmethode, bei der nicht geschonte und über dem Mindestfangmaß liegende Fische nach dem Fangen wieder ins Wasser zurückgesetzt werden, breite sich in Oberösterreichs Sport- und Freizeitfischerei immer mehr aus, prangern die Grünen an.
Niemand will Anglern unterstellen, dass sie Fische mit Absicht quälen wollen. Allerdings sei der gesamte Vorgang des „Catch and Release“ für Fische eine Qual, bekräftigt Hemetsberger: „Beginnend mit dem Eindringen des Angelhakens in das empfindliche Maul oder gar den Kiemenbereich, über den energiezehrenden Kampf des Fisches mit der Anglerin oder dem Angler, der Atemnot der Fische beim Herausnehmen aus dem Wasser bis hin zu teilweise lang andauernden Handlungen an Land.“ Laut dem österreichischen Tierschutzgesetz sind Fische schmerzempfindliche und leidensfähige Tiere.
„Fische immer wieder zu fangen und freizulassen, bedeutet für diese Schmerz, Leid und schließlich einen schleichenden Tod.“
Bild: Grüne/Wildbild
Gesetzesänderung und Anfrage
Daher beantragen die Grünen im Landtag, hinsichtlich dieser Fangmethode die Weidgerechtigkeit im oö. Fischereigesetz zu konkretisieren und die Bewusstseinsbildung unter den Fischerinnen und Fischern auszubauen. Zugleich haben Hemetsberger und seine Fraktionskollegin Anne-Sophie Bauer an Naturschutzreferent Manfred Haimbuchner (FPÖ) eine Anfrage gestellt, wie sich die Wildfischpopulationen in OÖ entwickeln und wie es da mit Artenschutz aussieht.
Was Verfechter von Catch & Release sagt
Wie argumentiert ein Fischer für das Fangen und Wiederreinwerfen? Das kann man sehr anschaulich auf der Website des Sportanglerbunds Vöcklabruck nachlesen, wo es heißt: „Daher bin ich auch ein absoluter Verfechter der Catch & Release Methode in jenen Gewässern, die solche Fische beherbergen. Diese Tiere haben nämlich nach dem Verlassen der Fischzucht, mit Unterstützung durch den Bewirtschafter, mindestens zwei bis drei Monate benötigt, um in der neuen ,feindlichen Umgebung‘ überleben zu können. Es wäre einfach zu schade und eine Vergeudung, mühsam aufgebauter Trainingsarbeit, solch einer ,gewandelten‘ Forelle eine ,auf‘s Haupt zu geben‘".
Plädoyer für den Teichfisch
Und weiter im Text: „Ein Teichfisch in der Pfanne schmeckt auf Grund des zertifizierten ausgewählten Futters sogar besser, und schlägt ökologisch keine Wunden in das Besatzgefüge strömungsadaptierter Fische (z.B. Ager). Außerdem sind solche Teichfische wesentlich gesünder.“ Den gesamten informativen Text gibt es hier - Punkt 10.
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