Statt dem Opfer nach einem Auffahrunfall zu helfen, haute der Verursacher einfach ab. Erst tags darauf konnte der Lenker ausgeforscht werden, in seinem Wagen fand man Bierdosen. Am Mittwoch wurde dem 37-Jährigen in Eisenstadt der Prozess gemacht.
Der Unfall vom 16. September 2021 ist rasch erzählt: Ein 62-Jähriger biegt bei einem Stopp-Schild Richtung Sigleß ab, hat 30 km/h drauf und wird von hinten abgeschossen.
Flucht über einen Feldweg
Der Sachverständige am Landesgericht Eisenstadt eruierte anhand der Spuren, dass der Verursacher des Crashs in der 70er-Zone vor der Vollbremsung mit 117 km/h unterwegs war. Die Kollisionsgeschwindigkeit betrug 85 Kilometer pro Stunde. Durch den Aufprall wurde der Sitz des schwer verletzten 62-Jährigen aus der Verankerung gerissen, er fuhr noch 400 Meter weiter, ehe das ramponierte Auto zum Stillstand kam.
Machte sich aus dem Staub
Der Angeklagte hielt zwar an. Doch anstatt Erste Hilfe zu leisten, machte er sich über einen Feldweg aus dem Staub – verfolgt von einem Zeugen, der das Kennzeichen notierte und ihn aufforderte zurückzufahren. Keine Chance, der 37-Jährige zog es vor, sich auf einem Hochstand zu verstecken. Vermutlich, um seinen Rausch auszuschlafen, der für die Richterin als erwiesen galt: Tags darauf wurden im Auto Bierdosen gefunden. Der Alkotest war allerdings negativ.
Urteil: Vier Monate bedingt wegen fahrlässiger Körperverletzung, 2160 Euro Strafe, 500 symbolische Euro für das Opfer. Bedenkzeit!
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