Markt in Gefahr

Polen will ukrainische Getreideimporte begrenzen

Ausland
29.03.2023 17:43

Polen sorgt derzeit mit einem neuen Vorhaben für Wirbel. Der enge Verbündete der Ukraine will nämlich künftig weniger Getreide aus dem Kriegsland einführen. Der Grund: Die Importe sollen den polnischen Getreidemarkt destabilisieren. Auch in Bulgarien setzen sich die Getreideproduzenten zusehends zur Wehr.

„Wir fordern den Einsatz aller ordnungspolitischen Instrumente - Quoten, Zölle -, die die Einfuhr ukrainischen Getreides nach Polen begrenzen oder blockieren“, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am Mittwoch an die Adresse der Europäischen Union gerichtet. Die Importe aus der Ukraine würden den polnischen Getreide-Markt destabilisieren.

Bulgarische Getreideproduzenten auf den Barrikaden
Zudem haben bulgarische Getreideproduzenten ihre Proteste gegen zollfreie Agrar-Importe aus der Ukraine durch Blockaden von Grenzübergängen nach Rumänien verschärft. Seit Wochen fordern sie, dass die viel preisgünstigeren Importe von Agrar-Erzeugnissen aus der Ukraine - etwa von Weizen und Sonnenblumenkernen - eingestellt werden.

Allein die Verluste durch nicht abgesetzte Sonnenblumenkerne beliefen sich Erzeugerangaben zufolge auf umgerechnet gut 400 Millionen Euro. Eigentlich fördert der Westen gerade im Zuge der russischen Invasion ukrainische Getreide-Exporte, die zu den wichtigen Einnahmequellen des Landes gehören. Die Ukraine ist einer der weltweit größten Getreide-Exporteure.

Getreide-Abkommen verlängert
Erst vor rund zehn Tagen hatten Russland und die Ukraine das von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelte Getreide-Abkommen verlängert. Es sieht vor, dass die Ukraine trotz des Krieges durch Korridore im teilweise von der russischen Flotte kontrollierten Schwarzen Meer Getreide verschiffen kann. Große Mengen des Agrar-Produktes kann die Ukraine nur über den Seeweg exportieren. Die Ausfuhr-Möglichkeiten per Lkw oder Bahn sind begrenzt.

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