Lange hat der Auftritt von Österreichs Schwergewicht-Hoffnung Seun Salami im schweizerischen Baden nicht gedauert. In nur knapp eineinhalb Minuten schickte er seinen Gegner gleich zweimal zu Boden, ehe dessen Trainer das Handtuch warf. „Ich habe nach dem ersten Schlag gemerkt, dass der Gegner keine Gefahr ist. Deshalb habe ich auch versucht ihn auszuknocken“, verriet er spotkrone.at sein Erfolgsrezept.
„Wenn ich eine Gefahr von einem Gegner spüre, boxe ich vorsichtiger. Der Gegner war nicht so die große Herausforderung, aber Sieg ist Sieg“, hofft der 26-Jährige bei der Bounce Fight Night auf einen ebenbürtigen Gegner. Und dieser dürfte mit dem Bosnier Srdan Govedarica nun gefunden worden sein. Mit 19 Kämpfen (davon zehn Siege) ist der Zwei-Meter-Hüne beinahe viermal so erfahren wie Salami, der alle seiner bisherigen fünf Kämpfe (vier per K.o.) für sich entschied.
Auch wenn der Kampf für die Rangliste nichts brachte, will er die 12-stündige Reise in die Schweiz allerdings nicht als sinnlos abstempeln, konnte doch einiges an Erfahrung in Sachen Nervosität aus der großen Halle für kommenden Samstag mitgenommen werden.
Comeback mit Extramotivation
Aufgrund einer Bizepssehnenverletzung fiel Salami bei der vergangenen Veranstaltung Anfang Dezember aus, feiert nun sein Comeback: „Die Schulter ist schon relativ gut verheilt, aber noch nicht bei 100 Prozent. Ich habe zwar noch ein bisschen Schmerzen, aber ich bin fit zu kämpfen. Wir haben alles gut gestärkt, sodass ich boxen kann.“ Besonders freut er sich auf das heimische Publikum: „Da ist die Stimmung ein bisschen anders, als wenn du auswärts boxt“. Außerdem wird diesmal eine Person für Extramotivation sorgen: „Mein Vater wird dabei sein. Das ist das erste Mal, dass er mir als Profi live zuschaut.“
Um dabei besonders zu glänzen, steht derzeit die (bei ihm) unbeliebte Sparringphase an. „Die letzten Wochen in einer Vorbereitung sind mit dem ständigen Sparring immer die schlimmsten. Ich bin kein Fan davon, weil man da auch Schläge auf den Kopf bekommt, aber es gehört dazu“, so der 109-Kilo-Mann.
„Eine Sekunde - und alles ändert sich"
Erstmals wird es auf Österreichs größter Boxveranstaltung drei Titelkämpfe geben. Während Gastboxerin Nicole Wesner versucht, ihren Weltmeistertitel zu verteidigen, will Michaela Kotaskova den vakanten WBF-Intercontinental-Gürtel. Abgerundet wird der Abend mit Marcos Nader und dem Kampf um den IBF-International-Titel: „Super, dass die Frauen mehr im Mittelpunkt sind. Ich freue mich auf Gastboxerin Nicole Wesner, weil ich habe sie noch nie live boxen sehen. Das ist ihr erster richtiger Kampf seit drei Jahren.“
Auch den Clubkollegen Kotaskova („Hoffentlich ist sie stärker vorbereitet und holt den Sieg“) und Nader wünscht er für den Titelfight alles Gute: „Auf Marcos freue ich mich extrem - er ist ja unser Superstar hier. Drei Titelkämpfe - das wird ein langer Abend“, und warnt: „Es gibt immer einen Underdog und einen Favoriten, aber der Underdog kann jederzeit gewinnen. Es braucht nur einen Schlag, eine Sekunde - und alles ändert sich.“
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