Es geht ans Eingemachte: Gegen einen Eigentümer von Lead Horizon, dem Anbieter von Corona-Testkits, sind Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Wien eingeleitet worden.
Judith Ziska, Sprecherin der Behörde, bestätigte die Ermittlungen. Dem Mann werden Untreue, Urkunden- und Beweismittelfälschung vorgeworfen. Zudem werden Ermittlungen wegen des Verstoßes gegen das Verbandverantwortlichkeitsgesetz geführt.
Die Ermittlungen sollen laut ORF auf einer Sachverhaltsdarstellung gründen, die einer der Gründer von Lead Horizon, Christoph Steininger, bei der Anklagebehörde eingebracht hat. Steininger ist mittlerweile nicht mehr in dem Unternehmen tätig.
Ereignisse überschlagen sich
Der Vorwurf ist unter anderem, dass der Verdächtige in mehreren Fällen laut ORF Gelder aus dem Unternehmen genommen und damit andere Eigentümer und die Firma geschädigt habe. Es gehe etwa um Umbauarbeiten in einem Büro des Verdächtigen. Von einem Schaden in der Höhe von fast einer Viertel Million Euro ist die Rede.
Auch soll der Mann eine seiner anderen Firmen um mehr als 80.000 Euro beauftragt haben, obwohl die gar nicht über die notwendige Gewerbeberechtigung verfügt haben soll. Ein weiterer Vorwurf: Der Verdächtige soll ein Angebot einer Beratungsfirma verändert haben, hier werde auch wegen Urkunden- und Beweismittelfälschung ermittelt. Darüber hinaus soll er weder Virologe noch Arzt oder Pharmakologe sein. Das Unternehmen hielt dazu fest, dass er die Medizinprodukte nicht selbst entwickelt oder bewertet hätte. Er habe lediglich bekanntgewordene Risikohinweise bearbeitet.
Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen Unternehmen
Der Verdächtige bestreitet laut dem Bericht alle Vorwürfe und nennt sie „haltlos“. Er spricht von internen Streits. Lead Horizon stellte am Mittwochabend klar, dass in dem Zusammenhang nicht gegen das Unternehmen ermittelt werde. „Es handelt sich um eine Auseinandersetzung auf Gesellschafterebene.“ Die Firma sei bereits 2021 in dieser Angelegenheit „bis ins kleinste Detail geprüft“ worden. Unregelmäßigkeiten habe es dabei keine gegeben.
Allerdings ermittelt die Staatsanwaltschaft derzeit wegen des Umgangs mit der Sicherheit der eigenen Tests. Der Virologe Steininger befürchtete nach der Umstellung von der Salzlösung zum leeren Röhrchen mehr fälschlich negative Testergebnisse.
Das Wiener Testprogramm zeichnete eine Erfolgsgeschichte. Die Testkits hat das Start-up Lead Horizon entwickelt und hergestellt, ausgewertet werden die Proben in den Laboren der Firma Lifebrain.
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