Asteroid zu jung

Aussterben der Dinos: “Baptistina” war nicht schuld

Wissenschaft
21.09.2011 11:31
Sollte tatsächlich ein Asteroid für das Aussterben der Dinosaurier verantwortlich sein, so ging man in Forscherkreisen bisher immer davon aus, dass dafür nur "Baptistina" in Frage komme. Doch neueste Studienergebnisse der US-Weltraumbehörde NASA widersprechen dieser gängigen Theorie und entlasten den Asteroiden, am Tod der Dinos schuld zu sein. Der Grund: Sein Timing stimmte nicht, er war zu jung.

Vor etwa 160 Millionen Jahren kollidierte im Asteroiden-Gürtel zwischen Mars und Jupiter "Baptistina" mit einem anderen Asteroiden. Nach dem Zusammenprall rasten mehrere riesige Gesteinsbrocken durchs All. Einer davon schlug vor 65 Millionen Jahren auf der Erde ein – im Jahr 1990 hatten Wissenschaftler vor der Küste Mexikos den zugehörigen Krater entdeckt. 

Die Folge: Auf den Einschlag erfolgte eine heiße Druckwelle und löschte alles Leben in einem bestimmten Umkreis aus. So die bisher vorherrschende Theorie zum Aussterben der Dinosaurier – wenngleich einige Kritiker schon länger bezweifelten, dass ein einzelner Asteroiden-Einschlag für die weltweite Auslöschung der Dinosaurier verantwortlich gewesen sein kann. 

"WISE"-Beobachtungen werfen Zweifel auf
Jetzt äußerte auch die NASA Zweifel an der "Baptistina"-Theorie. Grund dafür sind neue Messungen des Weltraumteleskops "Wide-Field Infrared Survey Explorer" (WISE) und der Mission NEOWISE, mit dem Ziel, alle Asteroiden und Kometen innerhalb unseres Sonnensystems zu katalogisieren. 

"Die Untersuchung des Wissenschaftsteams von WISE zeigt, dass das Aussterben der Dinosaurier ein ungelöster Fall bleibt", so der NASA-Mitarbeiter Lindley Johnson auf der Internetseite der amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde. Vor allem schüren die Messungen erhebliche Zweifel an der "Baptistina"-Theorie. Nach den neuesten Berechnungen ist der Asteroid nämlich erst vor 80 Millionen – nicht vor 160 Millionen – Jahren im All zersprungen. Und damit zu jung für den potentiellen Dino-Killer. 

"Baptistina" konnte Erde nicht rechtzeitig erreichen
Denn: Seinen Überresten wären so "nur" 15 Millionen Jahre geblieben, um die Erde zu erreichen und dort das Leben der Dinosaurier zu zerstören. "Normalerweise wird angenommen, dass dieser Weg mehrere zehn Millionen Jahre in Anspruch nimmt", so Amy Mainzer, Ko-Autorin der NEOWISE-Studie. 

Demnach ist "Baptistina" nicht mehr der Hauptverdächtige im Fall "Dinosaurier-Sterben". Das Forscherteam hofft nun, dass die Untersuchungsergebnisse der NEOWISE-Mission dabei helfen werden, den wahren "Täter" zu überführen.

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