Die stark in Russland vertretene Raiffeisen Bank International (RBI) grenzt ihre Optionen in Russland ein. Man konzentriere sich auf Transaktionen, die zum Ausstieg führen, sagte RBI-Chef Johann Strobl am Donnerstag in der Hauptversammlung der Bank in Wien. Konkret geht es um einen Verkauf oder eine Abspaltung. Bisher hielt sich das Institut in Bezug auf Russland „alle Optionen“ offen, wodurch der Eindruck entstand, man wolle den Ukraine-Krieg und die Sanktionen aussitzen.
„Wir haben uns dazu entschieden, dass wir mögliche Transaktionen, die zu einem Verkauf oder einer Abspaltung der Raiffeisenbank Russland und ihrer Entkonsolidierung aus dem RBI-Konzern führen, in voller Übereinstimmung mit den lokalen und internationalen Gesetzen und Vorschriften und in Absprache mit den jeweils zuständigen Behörden weiterzuverfolgen“, teilte Strobl mit. Während man diese möglichen Transaktionen weiterverfolge, würde man die Geschäftsaktivitäten in Russland weiter reduzieren, kündigte er an.
Abspaltung dauert, Verkauf ginge schnell
Einen Zeitplan für diese Optionen nannte Strobl nicht. Eine Abspaltung würde zumindest einige Monate dauern. Ein Verkauf könnte schneller gehen, sofern es einen Käufer gibt. In beiden Fällen bräuchte die RBI eine Reihe behördlicher Genehmigungen, bei einem Verkauf zudem einen Käufer, der nicht sanktioniert ist, und eine „Sonderentscheidung“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Bei einer Abspaltung würden die RBI-Aktionäre dann zwei Aktien besitzen, eine für die RBI ohne Russland und eine zweite für das Russlandgeschäft. Laut Spaltungsgesetz müsste die zweite Aktie an einer europäischen Börse notieren.
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