Boyle ist im hübschen Connemara an der Westküste Irlands beheimatet, ein mürrischer Kerl aus der Provinz, der Drogen nimmt, im Dienst trinkt und sich an seinen freien Tagen mit Prostituierten vergnügt. Doch in dem Dorfpolizisten steckt nicht nur die Lust an der Provokation und am politisch Unkorrekten, sondern auch eine melancholische Seite, die etwa im Altersheim mit seiner sterbenden Mutter zum Vorschein kommt, und definitiv viel weniger Einfältigkeit, als ihm etwa der FBI-Mann Wendell Everett (Don Cheadle) zutraut. Everett hat es an die Atlantikküste verschlagen, weil ein millionenschwerer Drogenschmuggel angekündigt ist - doch der Plot bleibt während des Films eigentlich stets im Hintergrund.
Im Vordergrund stehen die pointierten Dialoge, die erdigen Charaktere, das herrliche Aufeinanderprallen des unflätigen und unterschätzten Kleinstadtcops mit dem glatten und professionellen FBI-Mann. Dabei wird bis zum Schluss nicht klar, ob die beiden sich lieber erschießen würden oder tatsächlich noch zu Freunden werden.
Das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film:
Raubeinige Renitenz par excellence – oder Pulp Fiction im Pub: Eine köstlich ruppige, von derbem Wortwitz geprägte Provinzposse vor irischer Kulisse, die zum pointierten Kammerspiel zweier großartiger Schauspieler wird, aber auch mit weiteren herrlich exzentrischen Charakteren, wie etwa drei philosophische Phrasen dreschende Kokainschmuggler, aufzuwarten versteht. Regie: John Michael McDonagh.
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