Wurden große Plage

Nilpferde von Drogenboss Escobar müssen umziehen

Ausland
30.03.2023 15:54

Der berüchtigte kolumbianische Drogenboss Pablo Escobar hatte seinen Privatzoo bei Medellín dereinst mit Flusspferden aus Afrika geschmückt. Inzwischen sind die Dickhäuter, die sich nach Escobars Tod unkontrolliert vermehrten, zu einer wahren Plage geworden. Jetzt sollen 70 der Tiere umgesiedelt werden.

„Die gesamte Operation dürfte etwa 3,5 Millionen Dollar (rund 3,2 Mio. Euro, Anm.) kosten“, gab der Besitzer des Ostok-Schutzgebietes in Nordmexiko, Ernesto Zazueta, am Mittwoch (Ortszeit) bekannt. Dort sollen zehn der riesigen Dickhäuter untergebracht werden.

Der Gouverneur der kolumbianischen Region Antioquia will die Tiere vor dem Abschuss retten. 70 der knapp 150 Flusspferde in der Region sollen in den kommenden Monaten in Schutzgebiete nach Indien und Mexiko ausgeflogen werden. Ziel sei das erste Halbjahr 2023, sagte er.

Der Nilpferde des berüchtigten kolumbianischen Drogenbosses Pablo Escobar, die einst dessen Privatzoo bei Medellín geschmückt haben, werden nun umgesiedelt. (Bild: Associated Press)
Der Nilpferde des berüchtigten kolumbianischen Drogenbosses Pablo Escobar, die einst dessen Privatzoo bei Medellín geschmückt haben, werden nun umgesiedelt.

Tiere wurden zur Plage für Bevölkerung
Die Nilpferde stammen von den wenigen Exemplaren ab, die Escobar in den 1980er-Jahren für seinen Privatzoo aus Afrika hatte einfliegen lassen. Nach der Tötung des mächtigen Drogenbarons bei einem Polizeieinsatz im Jahr 2013 wurden die Dickhäuter freigelassen. Seitdem bevölkern sie ein Gebiet rund um den Magdalena-Fluss, wo sie den Behörden zufolge die örtliche Tierwelt und die an dem Strom lebenden Menschen bedrohen.

Pläne für Sterilisierung geplatzt
Nachdem Pläne für eine Sterilisierung der bis zu drei Tonnen schweren Nilpferde geplatzt waren, erklärten die kolumbianischen Behörden sie im vergangenen Jahr schließlich zur „invasiven“ Art. Damit sind sie auch zur Jagd freigegeben.

Neben jenen zehn Flusspferden, die in Mexiko eine neue Heimat finden sollen, ist für 60 weitere die Umsiedelung in ein Schutzgebiet in Indien geplant. Zazueta sagte, zuerst sollten die Tiere nach Indien ausgeflogen werden, danach nach Mexiko.

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