Tagung in Innsbruck

In der Therapie bei Krebs tut sich Revolutionäres

Tirol
31.03.2023 12:00

In Österreich leben rund 375.000 Menschen mit der Diagnose Krebs, allein in Tirol 40.000. Für die Behandlung gibt es viele neue Wege. Bei einer Tagung in Innsbruck stellen Fachleute aus ganz Österreich Chancen durch neue Medikamenten, Telemedizin und Pflege-Spezialisierung vor.

Die Diagnose Krebs ist heute in den meisten Fällen kein Todesurteil mehr. „Zwei Drittel der Patienten können geheilt oder die Erkrankung durch eine gute Behandlung in Schach gehalten werden – Tendenz steigend.“ Eine hoffnungsfrohe Botschaft, die Ewald Wöll, ärztlicher Direktor im Krankenhaus Zams, bei einem Pressetermin zur Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie (OeGHO) in Innsbruck an den Beginn seiner Ausführungen stellte. Mehr als 1000 Fachleute nehmen an dem Kongress teil. Wöll fungiert als Gastgeber.

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Die Präzisionsmedizin wird in Zukunft noch viel mehr leisten können als heute. Dafür braucht es aber gute Netzwerke, um die Versorgung zu sichern.

Ewald Wöll, Krankenhaus Zams

Neue Medikamente und Verfahren im Kampf gegen Tumore 
Was die Mediziner und Pflegekräfte bei der Tagung diskutieren, ist die Zukunft der Krebstherapie. Die Behandlung hat sich in den vergangenen Jahren extrem verbessert. Und sie wird auch in den kommenden Jahren revolutionäre Veränderungen erfahren. Als ein Beispiel dafür nennt Wöll neue Formen der Chemotherapie, bei denen das Risiko für Nebenwirkungen deutlich gesenkt werden kann: „Chemoimmunkonjugate können viel gezielter dort wirken, wo sie wirken sollen.“

Pflege-Experte Harald Titzer (AKH Wien), Ewald Wöll (KH Zams) und OeGHO-Präsident Wolfgang Hilbe (Wilhelminenspital) stellten bei der Tagung in Innsbruck einige Neuerungen vor. (Bild: Stefan Voitl)
Pflege-Experte Harald Titzer (AKH Wien), Ewald Wöll (KH Zams) und OeGHO-Präsident Wolfgang Hilbe (Wilhelminenspital) stellten bei der Tagung in Innsbruck einige Neuerungen vor.

Auch die sogenannte Nuklearmedizin eröffnet neue Möglichkeiten. Sie verschafft Einblick in den Stoffwechsel von Tumoren und ermöglicht so einen Rückschluss auf deren Zellteilungsaktivität. Roboterchirurgie ist ein weiteres Schlagwort, das auf den medizinischen Fortschritt hinweist. 

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In Ländern wie Kanada ist die Telemedizin längst etabliert. Dort ersparen sich Patienten viele Stunden in Warteräumen und Ambulanzen.

Wolfgang Hilbe, Wilhelminenspital Wien

Hoffnungsträger Telemedizin: „Gut für Patienten und medizinisches Personal“
Auch die Telemedizin gehört zu den Hoffnungsträgern. Sie kann Patienten viel Zeit in Ambulanzen und Wartezimmern ersparen, wie OeGHO-Präsident Wolfgang Hilbe vom Wilhelminenspital in Wien ausführt: „Zehn Fragen auf dem Handy können Aufschluss darüber geben, ob ein Patient sofort zur Kontrolle ins Spital muss oder nicht.“ Was Hilbe als weiteren Vorteil der Telemedizin sieht: sie entlaste das medizinische Personal.

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Durch Cancer Nurses kann die Versorgung von Krebspatienten deutlich optimiert werden. Wir drängen auf diese berufliche Spezialisierung.

Harald Titzer, AKH Wien

Spezialisierung der Pflege auf Versorgung von Krebspatienten
Der Personalmangel wird von den Fachleuten als größte Gefahr für den medizinischen Fortschritt gesehen, Spezialisierung als Notwendigkeit. Pflegefachmann Harald Titzer (AKH in Wien) stellte das Konzept „Cancer Nurse“ vor, Pflegekräfte, die auf die Versorgung von Krebspatienten spezialisiert sind. Titzer verweist auf Prognosen, wonach durch die älter werdende Gesellschaft die Zahl der Krebspatienten in den nächsten zehn Jahren um 40 Prozent wächst. Deshalb sei diese Spezialisierung eine Notwendigkeit. 

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