Amstettens Kapitän Deinhofer, seit 10 Jahren beim Klub, mit über 250 Pflichtspielen, meistert auch Hofarbeit, Familie und Auftritte. Am Freitag trifft er mit dem SKU auf Rapid II.
Angesetzt. Sauber durchgezogen. Und ein schönes Tor gemacht. Galt bei Lukas Deinhofer diesmal nicht auf dem Rasen - sondern beim Schweißen. Denn am Sporthof von Papa Josef stellt der Amstetten-Kapitän wie beim „Krone“-Besuch selber Tore her.
Daheim in Ferschnitz inmitten des Mostviertels ist er in seinem Element. Der seit Kurzem 29-Jährige, bei Zweitligist SKU mit Profivertrag, hilft gerne im Betrieb mit. „Wir richten neben Fußballplätzen auch Gärten her, kümmern uns etwa um den Rasen. Und wir haben bei Sportplatz-Zubehör den österreichweiten Vertrieb für eine deutsche Firma“, erzählt „Deini“ beim Rundgang, der auf eine Weide mit Angusrindern führt. „Wir haben rund 50 von klein bis groß, mit ,MostBeef‘ unsere eigene Marke, und vertreiben unser Fleisch selber.“
Das Leben am Hof
Am Hof lebt neben Papa, Mama und Oma auch seine eigene Familie. Freundin Elisa, Krankenschwester aus dem nahen Euratsfeld, lernte er mit 15 kennen. Während Corona-Zeiten wurde am Haus um- und zugebaut, diente die Arbeit auch als Trainingsersatz - und vor einem Jahr kam Tochter Johanna zur Welt. Lukas, der mit Schwester Katja bei Familien-Anlässen in der Kirche singt: „Ich genieße die Zeit daheim. Als Profi bleibt mir mehr als vorher, als ich voll gearbeitet habe.“ Klar sind die Liebsten gerne bei Amstettens Heimspielen dabei. Auch am Freitag (Stark und Offenthaler fehlen gelbgesperrt) gegen das Zweierteam von Rapid, Lieblingsklub des Rechtsverteidigers. „Wir sind früher oft zu Matches gefahren, im Block West gestanden.“
„Eine Herzensangelegenheit!“
Und der SKU, bei dem Deinhofer seit 2013 spielt, im letzten Heimduell gegen den FAC seinen 250. Pflichteinsatz hatte? „Eine Herzensangelegenheit! Ich habe hier so viel erreicht.“ Darunter der Zweitliga-Aufstieg 2018, dann das erste Derby vor 3000 Fans in Steyr, als ihm beim 4:1-Sieg per Kopf das 1:1 gelang. „Ein absolutes Highlight. Mein Ziel war aber definitiv nie, nur ein Profikicker zu sein. Ich wollte einfach nur regional so weit oben wie möglich spielen. Und im AFW Waidhofen etwas Ordentliches lernen.“ Damit spielt „Deini“, der einst bei Austria ein Probetraining hatte, auf die Fußballschule mit Abschluss in Maschinenbau an. So kann er nun Tore schießen - und auch selber herstellen.
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