Ein schrecklicher Vorfall ereignete sich im Grazer Gefängnis Jakomini: Zwei gleichaltrige Zellengenossen malträtierten tagelang einen 17-Jährigen und verletzten ihn schwer. Die Polizei ermittelt.
Exakt 116 Jugendliche sind derzeit in österreichischen Gefängnissen inhaftiert. Acht von ihnen sitzen in steirischen Haftanstalten ein. Wie im Normalvollzug bei Erwachsenen kommt es auch unter den jungen Inhaftierten immer wieder zu brutalen Szenen.
Körper mit Striemen übersät
So geschehen auch in der Justizanstalt Graz-Jakomini Ende Dezember des Vorjahres. Wie erst jetzt bekannt wurde, gingen zwei Insassen - ein Rumäne und ein Österreicher, beide 17 Jahre alt - über mehrere Tage hinweg immer wieder auf ihren gleichaltrigen Zellengenossen los. Die Vorgangsweise ist schockierend, Justiz-Insider sprechen von Folter: Sie sollen den Burschen mit einem Kopfhörerkabel ausgepeitscht haben, sein Körper war mit Striemen und Hämatomen übersät.
Außerdem schlugen sie so heftig auf ihn ein, dass er schwere Verletzungen im Gesicht und an einem Auge davontrug. Dem noch nicht genug, rasierten sie ihm noch das Kopfhaar und die Augenbrauen ab.
In andere Gefängnisse verlegt
Nach dem Vorfall wurden die Verdächtigen sofort in andere Anstalten verlegt, die Staatsanwaltschaft Graz hat die Polizei mit Ermittlungen beauftragt, wie deren Sprecher Hansjörg Bacher auf „Krone“-Anfrage bestätigte. Der Verdacht lautet auf schwere Körperverletzung, Nötigung und gefährliche Drohung. Ein Abschlussbericht soll demnächst fertig sein.
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