Heimatdorf in Angst

Wagner-Söldner kam frei und mordete gleich wieder

Ausland
31.03.2023 09:32

Ein ehemaliger Söldner der Gruppe Wagner, der als verurteilter Mörder im Gefängnis rekrutiert wurde, ist nach seinem Kriegsdienst in der Ukraine begnadigt worden - nur um gleich wieder straffällig zu werden. Nur wenige Tage nach seiner Rückkehr tötete Iwan Rossomachin eine Frau und ist nun wieder hinter Gittern.

Mehr als 5000 ehemalige Häftlinge, die für die Söldner-Gruppe Wagner in den Kampf gezogen waren, sind laut dem Chef der Privatarmee, Jewgeni Prigoschin, nach ihrem Einsatz in der Ukraine vertragsgemäß begnadigt worden. Unter ihnen befinden sich Gewalttäter, Vergewaltiger und Killer. Auch der 28-jährige Rossomachin war wegen Mordes zu 14 Jahren in einer Strafkolonie verurteilt worden. Er ließ sich mit der Aussicht auf Freilassung im Herbst von Wagner rekrutieren - am 21. März lief sein Vertrag aus und er durfte in sein Heimatdorf Novyj Burets in der Oblast Kirow zurückkehren.

Jewgeni Prigoschin (Bild: AFP)
Jewgeni Prigoschin

Mann lief mit Mistgabel und Axt durch das Dorf
Bereits kurz nach seiner Ankunft terrorisierte er dort seine Nachbarn. In einer Dokumentation eines lokalen TV-Senders erklärten Einwohner, das ganze Dorf würde in Angst leben, seit der Verbrecher dort wieder wohne. Er sei ständig betrunken, sei mit einer Mistgabel und einer Axt durch das Dorf gelaufen und habe dabei geschrien: „Ich werde alle töten, ich werde die ganze Familie abschlachten.“ In der Sendung wurden Aufnahmen einer Überwachungskamera gezeigt, wo Rossomachin die Scheiben von zwei geparkten Autos mit einer Axt einschlagen soll.

Pensionistin mit Stichverletzungen aufgefunden
Nur rund eine Woche nach seiner Rückkehr wurde schließlich wirklich eine Leiche in dem Ort entdeckt. Bei dem Opfer handle es sich um eine Pensionistin, wie sowohl regierungstreue als auch oppositionelle Medien berichteten. Die Frau sei vor ihrem Tod geschlagen worden, ihr Körper habe außerdem Stichverletzungen aufgewiesen. Rossomachin habe die Tat bereits gestanden, wie die Lokalzeitung „Omutninskie Vesti“ berichtete.

In der Reportage berichtete ein Polizist, der Ex-Wagner-Kämpfer sei bereits am Tag nach seiner Heimkehr wegen Rowdytums zu fünf Tagen Haft verurteilt worden. Kurz nach seiner erneuten Freilassung habe man ihn aus dem Dorf „abschieben“ wollen, versicherten die Beamten. Rossomachin würde zudem wieder in die Ukraine geschickt, weil er weiterhin einen Vertrag mit der Söldnergruppe Wagner habe. Dazu kam es allerdings nicht mehr - der 28-Jährige sitzt nun erneut wegen Mordes im Gefängnis.

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