Eskalation droht

Lukaschenko: Putin könnte Atomwaffen einsetzen

Ausland
31.03.2023 11:05

Alexander Lukaschenko, Machthaber im russischen Vasallenstaat Weißrussland, befürchtet, dass Kremlchef Wladimir Putin den Befehl zum Einsatz von Atomwaffen geben könnte. Er forderte deshalb am Freitag einen sofortigen Waffenstillstand „ohne Vorbedingungen“ zwischen Russen und Ukrainern.

Man müsse den Konflikt lösen, bevor es zu einer weiteren Eskalation komme, sagte Lukaschenko am Freitag in seiner jährlichen TV-Ansprache an das Volk. Wenn die russische Führung das Risiko eines Zusammenbruchs des Landes sehe, würde es seine „fürchterlichsten Waffen“ zum Einsatz bringen, sagte der 68-Jährige. „Alle territorialen Fragen, Wiederaufbau, Sicherheit und andere Themen sollten und können am Verhandlungstisch geklärt werden“, sagte Lukaschenko.

Zurückhaltende Reaktion aus Moskau
Russland reagierte zurückhaltend auf die Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe. Der Aufruf sei zur Kenntnis genommen worden und werde mit Lukaschenko in der kommenden Woche besprochen, erklärte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Im Moment könne Russland auf diesem Weg aber nicht die Ziele seines „militärischen Sondereinsatzes“ erreichen. Mit Blick auf einen vorhergehenden Vorstoß Chinas erklärt Peskow, einige der Vorschläge für einen Frieden seien nicht praktikabel. Grund sei, dass die Ukraine Anordnungen des Westens befolge, nicht mit Russland zu verhandeln. Belege dafür legt Peskow nicht vor.

Alexander Lukaschenko (Bild: AP/Belarusian Presidential Press Service)
Alexander Lukaschenko

„Weltkrieg mit nuklearen Bränden lauert am Horizont“
Der Machthaber behauptet, der Westen plane von Polen aus eine Invasion und die Zerstörung Weißrusslands. Der militärische-industrielle Komplex in Russland laufe „auf Hochtouren“, während die Ukraine „von westlichen Waffen überflutet“ werde, sagte er. Eine weitere Eskalation werde viele Tote mit sich bringen, fügte er hinzu. „Wegen der USA und ihren Satelliten ist ein umfassender Krieg entfesselt worden“, so Lukaschenko. Deswegen würde ein „Weltkrieg mit nuklearen Bränden am Horizont“ lauern.

Alexander Lukaschenko und Wladimir Putin bei einem Treffen in St. Petersburg im Dezember 2022 (Bild: AFP)
Alexander Lukaschenko und Wladimir Putin bei einem Treffen in St. Petersburg im Dezember 2022

Lukaschenko erwartet ukrainische Gegenoffensive
Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wirft Lukaschenko vor, nicht zu Verhandlungen bereit zu sein, und warnte ihn vor der allgemein erwarteten ukrainischen Gegenoffensive. Diese würde Verhandlungen zwischen den Regierungen in Moskau und Kiew unmöglich machen.

Putin lässt Atomwaffen in Weißrussland stationieren
Putin hatte am Wochenende die Stationierung taktischer Atomwaffen in Weißrussland angekündigt. Russland verstoße damit nicht gegen den internationalen Atomwaffensperrvertrag, da man selbst die Kontrolle über die Waffen behalte. Putin verwies darauf, dass auch die USA bei Verbündeten in Europa Atomwaffen stationiert haben. „Wir machen nur das, was sie schon seit Jahrzehnten machen.“

Weißrussland macht die NATO dafür verantwortlich, dass es der Stationierung von russischen Atomwaffen zugestimmt habe. Die Regierung in Minsk sei dazu gezwungen gewesen - wegen des aggressiven Vorgehens der NATO-Staaten, das die Sicherheit bedrohe, erklärte das Außenministerium.

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