2000 Unterstützer

Babler schlägt Rendi-Wagner und Doskozil um Längen

Politik
31.03.2023 14:55

Bis Freitagmittag hatten die Anwärter für Vorsitz und Spitzenkandidatur der SPÖ Zeit, ihre Unterlagen einzureichen. Zentral ist, dass zusätzlich zu einer Art Motivationsschreiben auch 30 Unterstützungserklärungen von Parteimitgliedern mitzuliefern waren. Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil reichte als Erster 440 Erklärungen ein, der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler kurz danach mehr als 2000. Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner reichte die Unterstützung von 100 weiblichen Mitgliedern ein.

Einsendeschluss online war Freitag um 12 Uhr. Für briefliche Sendungen gilt der Poststempel. Deshalb wird auch noch länger nicht feststehen, wer tatsächlich kandidieren kann. Durch den Postweg sind im Laufe der kommenden Woche noch Ergänzungen möglich. Damit wird die Kommission wohl kurz vor den Feiertagen noch einmal zusammentreten.

Über Zulassung entscheidet Wahlkommission
Die Zulassung entscheidet letztlich die Wahlkommission, die sich am Montag unter der Leitung des früheren Wiener Kommunalpolitikers Harry Kopietz konstituiert und noch einige andere Entscheidungen zu treffen hat, etwa, wer die Befragung technisch durchführt und wer für die Auszählung verantwortlich ist. Das Doskozil-Lager drängt hier darauf, dass der Prozess nicht extern durchgeführt werden soll.

Wer schafft die 30 Unterstützungserklärungen noch?
Interessant wird sein, wer neben Rendi-Wagner, Doskozil und Babler die Hürde von 30 Unterstützungserklärungen schafft. Insgesamt hatten 73 Interessenten ihre Kandidatur angemeldet.

Team Babler: „Wir sind sehr zufrieden“
Besonders ins Zeug geworfen haben sich dabei offenbar die Babler-Fans. „Vor allem von der Basis“ seien die Unterstützungserklärungen gekommen, sagte eine Sprecherin. Das E-Mail-Postfach sei geradezu „übergequollen“: „Wir sind sehr zufrieden.“

Bures und Anderl unterstützen Rendi-Wagner
Rendi-Wagner reichte 100 Unterstützungserklärungen von Frauen aus unterschiedlichen Teilbereichen der Sozialdemokratie ein. Die prominentesten von ihnen sind die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures, Arbeiterkammerpräsidentin Renate Anderl, Frauenvorsitzende Eva Maria Holzleitner, die Vorarlberger Landesvorsitzende Gabriele Sprickler-Falschlunger, Ex-Siemens-Chefin und -Staatssekretärin Brigitte Ederer, die frühere Ministerin Hilde Hawlicek und Sylvia Linc (ehemalige Bürgermeisterin der burgenländischen Gemeinde Bad Sauerbrunn).

Schlögl und Niessl für Doskozil
Weniger prominente, dafür mehr Unterstützer hat Doskozil am Freitag zu Protokoll geben können. Unter diesen finden sich laut Angaben des LH-Büros etwa der frühere Innenminister Karl Schlögl, Doskozils burgenländischer Vorgänger Hans Niessl sowie die niederösterreichische Nationalratsabgeordnete Petra Tanzler und die steirische Bundesrätin Andrea Koseak. Ebenfalls dabei sind einige Bürgermeister, etwa Kurt Wallner aus Leoben. Dazu kommt praktisch die gesamte Prominenz der burgenländischen Landesorganisation.

Doskozil schrieb Freitagmittag, dass die Unterstützungserklärungen für seine Kandidatur auf dem Weg in die Parteizentrale nach Wien seien. Mehr als 440 Gemeindepolitiker aus ganz Österreich hätten sich in den vergangenen Tagen bei ihm gemeldet und ihm die Unterstützung zugesichert.

Doskozil will Schwarz-Blau verhindern
Im ersten großen Interview nach zwei turbulenten Präsidiumssitzungen in der Bundespartei sprach Doskozil im „Krone“-Interview über seine Motive, gegen Rendi-Wagner zu kandidieren: „Mein Ziel ist ganz klar“, sagte er im Gespräch mit Conny Bischofberger, Schwarz-Blau zu verhindern. Das Interview lesen Sie im E-Paper sowie auf Krone+.

Conny Bischofberger im Gespräch mit Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (Bild: Reinhard Holl)
Conny Bischofberger im Gespräch mit Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil

Hans Peter Doskozil

Für seine Bewerbung als Bundesparteivorsitzender hat Doskozil seit Donnerstag einen neuen Facebook-Auftritt, neben jenem für seine Funktion als Landeshauptmann. Zu finden ist dieser unter „Hans Peter Doskozil“, als Titelbild fungiert ein roter Banner mit der Aufschrift „Das Richtige tun!“ und einem Kreuzerl für Doskozil. Die ersten Postings sind mit den Hashtags „TeamDosko“ und „DasRichtigeTun“ versehen.

„Das erfüllt mich mit Stolz und Demut“, schrieb Doskozil weiter. „Ich weiß, dass viele von euch lange geschwiegen haben und eure Meinung in unserer Partei oft überhört wurde“, stellte er weiters fest. Soziale Gerechtigkeit und bessere Lebensbedingungen für alle sollen wieder im Mittelpunkt der Sozialdemokratie stehen.

Zitat Icon

Ich weiß, dass viele von euch lange geschwiegen haben und eure Meinung in unserer Partei oft überhört wurde.

Hans Peter Doskozil auf Facebook

Gemeinsam soll nun ein Zeichen gesetzt werden, „für jene Veränderung, die die SPÖ nun braucht“. „Für mich beginnt mit dem heutigen Tag der hoffentlich faire Bewerb um die besten Ideen für unsere Partei“, erklärte Doskozil. Namen seiner Unterstützer fanden sich in dem Beitrag nicht, es handle sich vor allem um Bürgermeister und Ortsparteivorsitzende, hieß es.

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