Hätten Herr und Frau Scheck aus Wien-Donaustadt gewusst, welche Odyssee in die Kundendienst-Hölle der Wiener Netze ihnen blüht - sie hätten sich nie für die Plomben an ihrem Zähler interessiert.
Man schrieb noch Dezember 2022, als Stefan Scheck bemerkte, dass der Stromzähler an seinem Haus in der Donaustadt nur mit halb so vielen und andersfärbigen Plomben versehen war wie der seines Nachbarn. Per Mail samt Beweisfoto stellte Herr Scheck den Wiener Netzen die simple Frage, ob die Art der Plomben wichtig sei und es geschah - nichts.
Bizarrer Mailwechsel
Nach weiteren Mails gab es Wochen später zumindest ein Lebenszeichen: Die Wiener Netze erklärten, ohne Kundennummer könne man gar nichts sagen. Herr Scheck nannte seine Kundennummer postwendend im Antwortmail und bekam eine weitere Woche später - als Herr Schreck tituliert - die Antwort, dass auf seinem Zähler Plomben sein müssten. Der Einwand, dass das ja sogar auf dem Foto im ersten Mail zu sehen sei, beeindruckte die Wiener Netze nicht: Da müsse nun wohl ein Techniker kommen.
Auf der Suche nach dem verlorenen Monteur
Herr Scheck wartete vergeblich zum vereinbarten Termin auf den Techniker. Die Wiener Netze behaupteten wiederum, man habe ihn nicht angetroffen. Das Schauspiel wiederholte sich nach weiteren Mails Ende Februar. Diesmal legte sich Herr Scheck auf die Lauer - und entdeckte den Monteur vor einem fremden Haus. Wie sich herausstellte, hatten die Wiener Netze die ganze Zeit die Zähler verwechselt.
Eine mühsame Funktionskontrolle der Geräte folgte, eine Antwort zu den Plomben nicht. Des Rätsels Lösung: Gegenüber der „Krone“ erklärten die Wiener Netze schließlich, Zähler müssten mit mindestens zwei Plomben egal welcher Farbe versehen sein, und offenbar würden nicht alle Monteure alte Plomben entfernen. Und diesmal klappte die Antwort sogar ganz ohne Kundennummer, monatelangem Mailwechsel und Monteur.
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