Ministerium alarmiert

Russische Hackerangriffe haben deutlich zugenommen

Politik
31.03.2023 17:32

Das österreichische Innenministerium (BMI) verzeichnet seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine Ende Februar 2022 vermehrt russische Cyberangriffe. Das teilte das BMI nach Bekanntwerden eines russischen Geheimdienstprogramms für Cyber-Angriffe am Freitag mit. Aus den sogenannten „Vulkan Files“ ließen sich jedoch keine konkreten Rückschlüsse für Angriffe in Österreich derzeit oder in der Vergangenheit ziehen.

„Ein zur Zeit starker Fokus ist der aktuelle Krieg in der Ukraine, seit dessen Beginn vermehrt Cyberangriffe von staatlichen russischen Akteuren verzeichnet wurden“, erklärte das Ministerium in einer Stellungnahme.

„Die ,Vulkan Files‘ geben einen Einblick in die Vorgänge, wie russische Nachrichtendienste Beratungsunternehmen beauftragen, um das Grundkonzept für Cyberangriffe und Desinformationskampagnen zu bauen. In diesen Daten wird aber nicht darauf eingegangen, wie diese konzipierten Plattformen in die Praxis umgesetzt werden bzw. wurden“, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums weiter.

Auch Österreich wird von den globalen Angriffen russischer Hacker nicht verschont. (Bild: stock.adobe.com)
Auch Österreich wird von den globalen Angriffen russischer Hacker nicht verschont.

Bedrohung durch Cyberangriffe weiterhin hoch
Österreich habe in den vergangenen Jahren viel in Cybersicherheit investiert, die nationale Cyber-Sicherheitsstrategie sei seit 2021 aktualisiert worden. Die Bedrohung durch Cyberangriffe bleibe nichtsdestotrotz hoch, betonte das Ministerium. Das BMI unterstrich: „Unternehmen und Behörden müssen weiterhin in ihre IT-Sicherheit investieren und sich gegen potenzielle Angriffe schützen.“

Das Cyber Security Center (CSC) der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) beobachte und bearbeite Cyberangriffe gegen verfassungsmäßige Einrichtungen Österreichs, internationale Organisationen sowie kritische Infrastruktur.

„Vulkan Files“ lassen tief blicken
Die sogenannten „Vulkan Files“ wurden von einem Rechercheverbund aus mehreren Medien ausgewertet, darunter neben „Spiegel“, ZDF und „Süddeutscher Zeitung“ auch der „Standard“. Es geht dabei um Datenleaks der Moskauer Hackerfirma NTC Vulkan, die zeigen sollen, wie Russland über private Firmen Desinformationskampagnen in sozialen Medien betreibt. NTC Vulkan hält den Rechercheerkenntnissen zufolge Verbindungen zu den drei russischen Geheimdiensten FSB, GRU und SWR.

Das Unternehmen baue für sie unter anderem Programme, die Cyberangriffe auf kritische Infrastruktur ermöglichten, die etwa Züge entgleisen lassen oder Flughafen-Computer lahmlegen könnten.

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