Die Ostermärkte wecken Frühlingsgefühle. Bei einigen Besuchern kippt die Stimmung aber angesichts der hemmungslosen Preise. Nur Touristen zücken die Geldbörse.
Die Ostermärkte in Wien haben noch eine Woche lang geöffnet. Die „Krone“ drehte Freitagvormittag eine Runde Am Hof. Einige Wiener nutzten die sonnigen Stunden zum Bummeln. Auch Rudolf Schreiber und Karin Bauernfeind waren unterwegs. „Wir haben nur geschaut, aber nichts gekauft“, sagt Karin Bauernfeind. „Vorher waren wir auf der Freyung, dort verlangen sie 15 Euro für ein bemaltes Osterei, das zahle ich doch nicht“, meint Rudolf Schreiber. Und weiter: „Für einen Osterstrauß braucht man schon einmal zehn Stück davon, da legt man dann schon einmal 150 Euro ab.“
Und mit dieser Meinung steht er nicht alleine da. Auch Verica Gajic ist mit ihren Freunden am Markt. „Wir trinken ein Getränk und gehen dann wieder. Hier ist es uns zu teuer. Die Osterdeko schaue ich mir gar nicht erst an“, so die 43-Jährige. Sie selbst konsumiere nur einen Aperol, der mit sieben Euro auch nicht gerade günstig ist. Georg Viehhauser stellt fest: „Die meisten schauen nur. Die Einzigen, die dann wirklich zur Geldbörse greifen, sind Touristen.“
„Handarbeit muss etwas wert sein“
Aber sind die Preise für das Kunsthandwerk gerechtfertigt? „Ich sitze viele Stunden an den Eiern, die Arbeitszeit darf man nicht rechnen“, sagt Ninny Huszarek. Sie hat seit vielen Jahren einen Stand am Ostermarkt und verkauft dort ihr Kunsthandwerk. „Die Preise haben nichts mit der Teuerung zu tun. Ich habe sie nicht erhöht, aber Handarbeit muss etwas wert sein“, so die Standlerin. Ihre Eier sind etwas billiger - kunstvoll bemalte Wachteleier gibt es schon für sechs Euro. Das teuerste Exemplar in ihrer Kollektion ist ein Straußenei für stolze 64 Euro.
Der Ostermarkt ist wirklich schön, aber ich zahle doch nicht 15 Euro für ein bemaltes Osterei! Für einen ganzen Strauß komme ich dann ja auf 150 Euro. Das ist doch wirklich übertrieben.
Rudolf Schreiber
Die Ostermärkte sind genauso teuer wie die Christkindlmärkte. Ich bin nur auf ein Getränk hier mit Freunden. Aber auch ein Aperol für sieben Euro ist viel. Die Osterdeko schaue ich mir nicht an.
Verica Gajic
Ich habe nur spontan vorbeigeschaut und esse und trinke jetzt etwas. Beim Kunsthandwerk stehen hauptsächlich Touristen - kein Wunder bei den gesalzenen Preisen!
Georg Viehhauser
Ich habe nur eine Runde durch den Ostermarkt gedreht, gekauft habe ich aber nichts. Habe ich auch nicht vor, es ist schon alles recht teuer. Wer kann sich das in diesen Zeiten noch leisten?
Karin Bauernfeind
Dennoch: Das Geschäft laufe bei Standlerin Huszarek bisher gut. Sie habe viele Stammkunden, aber auch Touristen, vor allem Amerikaner, würden kaufen. Interessant: Auch junge Menschen finden Gefallen am Handwerk.
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