In der heutigen Foren-Knigge sprechen wir über Bots und Trolle. Während Bots automatisierte Accounts sind, welche programmiert wurden, stecken hinter den sogenannten Trollen echte Menschen, die bewusst Kommentare und Beiträge verfassen, um andere zu ärgern oder zu manipulieren. Wie Sie diese trotzdem erkennen und sich eine fundierte Meinung ohne Manipulation bilden, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der Foren-Knigge-Serie!
Bots und Trolle - Was ist das eigentlich?
Bots sind programmierte Accounts, die in sozialen Medien aktiv sind, um gezielt Desinformation und Propaganda zu verbreiten. Sie werden häufig von Regierungen gesteuert und zielen darauf ab, bestimmte Aktionen auszuführen. Das kann das Verfassen von eigenen Beiträgen sein, aber auch das Liken bestimmter Inhalte oder das Verfassen von Kommentaren. Diese Verfahren werden genutzt, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen oder politische Entscheidungen zu manipulieren.
Hinter Trolle stecken reale Menschen, die gezielt in sozialen Medien agieren, um die öffentliche Meinung zu manipulieren und Debatten zu beeinflussen. Sie verfassen provokante oder sogar beleidigende Kommentare und wollen andere Nutzer ärgern und Reaktionen aus ihnen herauslocken. Treten diese Trolle gemeinsam in Gruppen auf, spricht man von sogenannten „Trollarmeen“.
Welche Motivationen und Ziele verfolgen diese Akteure?
Es wird vermutet, dass Bots und Trolle im Auftrag von Regierungen handeln. Ihre Ziele können dennoch je nach politischer Agenda unterschiedlich sein. Meist geht es darum, Unruhe und Spaltungen in anderen Ländern zu schüren und die Position eines Landes in internationalen Konflikten zu stärken.
Wie agieren Bots und Trollarmeen?
Da es sich bei Bots um automatisierte Accounts handelt, ist es ihnen möglich, eine große Anzahl an Beiträgen, Likes und Kommentaren in kurzer Zeit zu generieren. So gelingt es ihnen, die Meinung in eine bestimmte Richtung zu lenken, da Leser das Gefühl bekommen, viele Menschen würden diese Ansicht teilen.
Trolle agieren meist mit gezielteren Beiträgen, um eine Meinung durchzusetzen und eine Debatte zu dominieren. Häufig werden dabei gezielt Falschinformationen und Verschwörungstheorien verbreitet. Wie Sie sich davor schützen können, lesen Sie in der nächsten Ausgabe unserer Foren-Knigge-Serie zum Thema Fake-News!
Verbreitung von Desinformation und Propaganda
Um Desinformation und Propaganda zu verbreiten, brauchen Trollarmeen zunächst eines: Aufmerksamkeit. Um diese zu erhalten, sprechen sie kontroverse Themen und emotional ansprechende Inhalte an. Dabei kann es sich um militärische Konflikte, aber auch um politische Entscheidungen wie Wahlkämpfe handeln.
Um die Meinung der Leser in eine bestimmte Richtung zu lenken, werden Falschinformationen verbreitet. Durch die Masse der Trolle erscheint diese für das ungeschulte Auge oft glaubwürdig. Warum dieses Konzept funktioniert, lesen Sie in unserem Foren-Knigge-Artikel zum Thema Wahrheitseffekt.
Manipulation von öffentlicher Meinung und Debatten
Bereits bei der US-Präsidentschaftswahl von 2016 waren Russland-Bots und Trollarmeen aktiv, um die Wahl zu beeinflussen. Es wurde festgestellt, dass in sozialen Medien bewusst Falschinformationen verbreitet wurden. Dabei haben die Trolle sowohl Pro-Trump als auch Anti-Clinton Inhalte verbreitet. Ihr Ziel war es, Unruhe in die amerikanische Gesellschaft zu bringen und diese zu spalten. Es wurde zudem vermutet, dass russische Trollarmeen und Bots gezielt in Wahllokale eingegriffen haben, um das Ergebnis der Wahl zu beeinflussen.
Während der Corona-Pandemie wurden ebenfalls Falschinformationen und Verschwörungstheorien verbreitet, um die öffentliche Meinung zu lenken. Ein häufiges Thema dafür war die Wirksamkeit von Impfungen oder die Leugnung der Existenz der Pandemie.
Im aktuellen Ukraine-Krieg hat die Menge an Bots und Trollen erneut zugenommen. Vor allem auf Twitter wurden pro-russische und anti-ukrainische Inhalte verbreitet, aber auch in anderen sozialen Medien zeigte sich eine vermehrte Anzahl an Bots und Trollaccounts.
Einsatz von Fake-Profilen
Um ihre Einsätze glaubwürdig erscheinen zu lassen, arbeiten Trolle häufig mit Fake-Profilen. Das sind Profile, bei denen Name und Profilbild nicht der Person entsprechen, die den Account betreut. Dabei werden Tausende von gefälschten Profilen auf sozialen Medien und in Foren erstellt, um die gewünschte Meinung zu verbreiten. Die Fotos und Namen gehören dabei häufig zu realen Personen, um noch vertrauenswürdiger zu erscheinen.
Ein Beispiel dafür ist die sogenannte „Trollfabrik“ in St. Petersburg. Sie ist für den Einsatz von Fake-Profilen und gezielte Angriffe auf Debatten bekannt. Ein Beispiel dafür ist eine Kampagne, welche gegen den russischen Juristen Alexei Nawalny durchgeführt wurde. Bei der Kampagne wurden gezielt Falschinformationen und Propaganda verbreitet.
Im zweiten Teil unserer Reihe erfahren Sie, wie Sie Trolle und Bots selbst erkennen können, wie sich Fake-Profile von echten Accounts unterscheiden und welche Besonderheiten sich in den Postings und Kommentaren feststellen lassen.
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