In der Lungauer Gemeinde Thomatal erinnerte der Pfarrer Valentin Pfeifenberger jährlich an die Leidensgeschichte Jesu. Die Gemeinde widmete dem Geistlichen dafür sogar eigenes Denkmal.
Ein leidender Ausdruck zierte das Gesicht des alten Mannes, der Jahr für Jahr am Palmsonntag auf einem Esel reitend durch Thomatal im Lungau zog. Für rund 50 Jahre versetzte sich der altertümlich gekleidete Mann, der niemand anderer war als der ortsansässige Pfarrer, jeden Frühling zurück in die Leidensgeschichte Jesu. Der laut Überlieferungen wenige Tage nach dem Palmsonntag von Römern ans Kreuz genagelt wurde und drei Tage darauf wieder auferstand.
„Pfarrer Valentin Pfeifenberger war ein Thomataler, der sehr bekannt war. Am Palmsonntag sind immer Tausende Besucher gekommen. Die wollten alle den reitenden Pfarrer sehen“, sagt Valentin König. Als ehemaliger Bürgermeister von Thomatal kannte er den 2004 verstorbenen Geistlichen sehr gut. „Ich war sogar die erste Person, die Pfeifenberger als Pfarrer in Thomatal getauft hat“, lacht König.
Bis ins hohe Alter, der Pfarrer starb als 89-Jähriger in Tamsweg, nahm er Jahr für Jahr an der Palmsonntagsprozession teil. „Nach der Palmweihe beim Dorfeingang ritt der Pfarrer auf einem lebendigen Esel in die Kirche ein. Manchmal sogar bis nach vorne zum Altar“, erinnert sich König. „Da war immer sehr viel los. Weil Pfarrer Pfeifenberger war ja über die Grenzen hinweg bekannt.“
Ausstellungsraum über Pfarrer ab Herbst geöffnet
An dessen 85. Geburtstag widmete ihm die Gemeinde sogar ein eigenes Denkmal. Im Herbst 2023 eröffnet Thomatal auch einen Ausstellungsraum im Ort, der an den „Bischof vom Lungau“, wie er heute noch liebevoll im Bezirk genannt wird, erinnern soll.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.