„Monster-Sturmsystem“

50 Tornados in 7 US-Staaten: Mindestens 17 Tote

Ausland
01.04.2023 23:16

Eine ungewöhnlich große Zahl von Tornados hat in den USA eine tödliche Spur durch mehrere Bundesstaaten gezogen. US-Medien berichteten am Samstag unter Berufung auf Behörden und Rettungsdienste, es habe mindestens 17 Tote und Dutzende Verletzte gegeben. Insgesamt seien in sieben US-Staaten etwa 50 Wirbelstürme gezählt worden, die als Tornados eingestuft werden könnten.

Betroffen waren von dem „Monster-Sturmsystem“ vor allem die Bundesstaaten Arkansas, Illinois, Indiana, Iowa, Wisconsin, Mississippi und Tennessee. Zehntausende Haushalte waren zumindest vorübergehend ohne Strom, wie aus Daten der Seite „poweroutage.us“ hervorging. Im Bezirk McNairy im Bundesstaat Tennessee seien sieben Menschen durch die Unwetter ums Leben gekommen, berichteten lokale Medien unter Berufung auf die Polizei und Rettungskräfte.

Dach von Veranstaltungshalle während Konzert eingestürzt
In der Kleinstadt Belvidere im Bundesstaat Illinois stürzte bei einem schweren Unwetter während eines Konzerts das Dach eines Veranstaltungsgebäudes teilweise ein. Mindestens ein Mensch wurde laut Medien getötet, Dutzende weitere verletzt. Nach Angaben von Feuerwehrchef Shawn Schadle wurden fünf Personen mit schweren, 18 mit mittelschweren und fünf mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Zum Zeitpunkt des Einsturzes habe ein Sturm mit Böen von bis zu 145 km/h gewütet. Nach Behördenangaben waren zum Zeitpunkt des Dacheinsturzes 260 Menschen in dem Gebäude. Das Konzert sei ausverkauft gewesen.

Stunden zuvor hatte ein Tornado die Stadt Little Rock und Umgebung in Arkansas getroffen. Auf Bildern lokaler Fernsehsender waren entwurzelte Bäume, umgekippte Fahrzeuge und abgedeckte Dächer zu sehen. Der Bezirk Pulaski County, zu dem die Stadt gehört, meldete ein Todesopfer. Mindestens 50 Menschen seien in Krankenhäuser gebracht worden, sagte eine Sprecherin des Bezirks dem Sender CNN. Noch am Freitag hatte der örtliche Rettungsdienst in Little Rock nach Angaben eines Lokalsenders 600 Verletzte erwartet. Diese Befürchtung bestätigte sich bis zum Samstag jedoch nicht.

Zerstörte Gebäude und Fahrzeuge in Little Rock, Arkansas (Bild: APA/Getty Images via AFP/GETTY IMAGES/Benjamin)
Zerstörte Gebäude und Fahrzeuge in Little Rock, Arkansas
Luftaufnahme eines schwer beschädigten Hauses in Tennessee (Bild: AP)
Luftaufnahme eines schwer beschädigten Hauses in Tennessee

Gouverneurin von Arkansas: „Sehr harter Tag“
Vier weitere Todesopfer wurden aus der rund 150 Kilometer entfernten Ortschaft Wynne gemeldet. Arkansas‘ Gouverneurin Sarah Huckabee Sanders erklärte den Notstand und mobilisierte 100 Angehörige der Nationalgarde, um bei Rettungs- und Aufräumarbeiten zu helfen. Sie sprach von bedeutsamen Schäden und einem „sehr harten Tag“ für den Bundesstaat. Auch im Bezirk Sullivan im Bundesstaat Indiana seien drei Menschen bei einem gewaltigen Sturm ums Leben gekommen, schrieb die „New York Times“ unter Berufung auf die örtliche Polizei. Mehrere Häuser seien beschädigt worden, sagte Polizeisprecher Matt Ames CNN. „Es hat uns schwer getroffen“, berichtete Notdienste-Koordinator Jim Pirtle.

Erst vor einer Woche waren bei einem Tornado mindestens 26 Menschen in den Bundesstaaten Mississippi und Alabama ums Leben gekommen. Am Freitag besuchten Präsident Joe Biden und seine Frau Jill den kleinen Ort Rolling Fork in Mississippi, der besonders hart von dem Sturm getroffen worden war.

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