Folter, Verschleppung
Kriegsverbrecher-Prozess: Thaci weist alles zurück
Kosovos Ex-Präsident Hashim Thaci hat zum Auftakt seines Kriegsverbrecherprozesses in sämtlichen Anklagepunkten auf nicht schuldig plädiert. Der frühere Kommandant der kosovarischen Befreiungsarmee UCK steht vor einem Sondertribunal, das sich mit Verbrechen befasst, die während des Kosovo-Kriegs begangen wurden.
Thaci werden in insgesamt zehn Anklagepunkten Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen, darunter fast 100 Morde, Folter und Verschleppung. Teilweise sollen die Taten nach Ende der Kampfhandlungen begangen worden sein. Auch die drei mitangeklagten früheren Anführer der Befreiungsarmee des Kosovo hatten im Vorfeld bereits erklärt, sie seien unschuldig.
Ende der 1990er-Jahre kämpfte die UCK um die Unabhängigkeit des Kosovos, als er unter dem inzwischen verstorbenen jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic noch eine Provinz Serbiens war. Mehr als 13.000 Menschen, die meisten von ihnen Angehörige der albanischen Mehrheit des Kosovos, sollen während des Aufstands gestorben sein. Bei seinen Anhängern gilt Thaci als Kriegsheld, der den Kosovo in die Unabhängigkeit führte.
Sondertribunal zu Kosovo-Krieg
Das 2015 eingerichtete Sondertribunal befasst sich speziell mit Verbrechen, die während des Kosovo-Krieges von 1998 bis 1999 begangen wurden. 2008 erklärte der Kosovo seine Unabhängigkeit von Serbien. Die Regierung in Belgrad betrachtet es jedoch nach wie vor als serbische Provinz.
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