Deals mit Belarus:
Russland platziert Atomwaffen an Grenzen zur NATO
Russland stationiert in Belarus offiziellen Angaben zufolge seine taktischen Nuklearwaffen an den Grenzen zu NATO-Gebiet. Die Waffen „werden an die westliche Grenze unseres Unionsstaates verlegt und werden die Möglichkeiten zur Gewährleistung der Sicherheit verbessern“, sagte der russische Botschafter in Belarus, Boris Gryslow.
Gryslow machte im belarussischen Staatsfernsehen keine weiteren Angaben darüber, wo genau die Waffen stationiert werden sollen. Belarus grenzt im Norden an Litauen und Lettland und im Westen an Polen, die alle zur Ostflanke der NATO gehören. Die beiden Nachbarländer sind formell Teil eines „Unionsstaates“.
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hatte am Freitag erklärt, dass er Russland notfalls auch die Aufstellung von Interkontinentalraketen gestatten würde.
Lukaschenko soll um Atomwaffen gebeten haben
Weißrussland gehört zu Moskaus engsten Verbündeten. Lukaschenko habe schon lange darum gebeten, atomare Waffen auf seinem Staatsgebiet zu stationieren, sagte Russlands Wladimir Putin Ende März im russischen Fernsehen. Dem Nachbarland seien auch schon Iskander-Raketenkomplexe übergeben worden. Am 1. Juli werde der Bau eines Schachts für die Atomwaffen in Belarus abgeschlossen sein, kündigte der Kremlchef an.
Konkret handle es sich um eine Reaktion auf die mögliche Lieferung von Uranmunition aus Großbritannien an die Ukraine. Die Geschosse mit abgereichertem Uran haben eine besondere Schlagkraft, um etwa Panzer zu zerstören.
Die Atomwaffen könnten USA nicht erreichten
Putin hatte die USA in der Vergangenheit immer wieder aufgefordert, Atomwaffen aus Deutschland abzuziehen, weil Moskau sich dadurch in seiner Sicherheit bedroht sieht. Russland stationiert keine strategischen Atomwaffen in Weißrussland, die etwa auch die USA erreichen könnten. Die Reichweite taktischer Atomwaffen wird mit mehreren Hundert Kilometern angegeben. Die Sprengwirkung liegt demnach zwischen einer und 50 Kilotonnen TNT.
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