Opium-Roh sowie Tabletten sind laut aktuellen Zahlen deutlich auf dem Vormarsch, ein Rückgang liegt hingegen bei Kokain und Amphetaminen vor. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) gibt noch mehr spannende Details für Tirol - insbesondere den Bezirk Innsbruck - preis.
Es sind immer mehr Drogen im Umlauf – auch in Tirol. Das zeigt eine aktuelle Anfragebeantwortung durch Karner. Eine parlamentarische Anfrage stellte an ihn NR Hannes Amesbauer (FPÖ). Karner listet die Sicherstellungsmengen von Jänner bis Dezember 2022 auf und vergleicht diese Zahlen mit jenen desselben Zeitraumes im Jahr 2021.
Für den Bezirk Innsbruck sehen die Daten wie folgt aus: Auf Anhieb ins Auge sticht der Wert des Opium-Roh mit einem Plus von 2700 (!) Prozent. Es handelt sich um eine braun-schwarze Masse, die eine narkotische Wirkung besitzt. Auch deutlich mehr Compensan-Tabletten wurden sichergestellt – ein Plus von 2560 Prozent. Sie werden zur oralen Erhaltungstherapie bei Opioidabhängigkeit bei Erwachsenen angewendet (Substitutionsbehandlung).
Benzodiazepine besitzen angstlösende Wirkung
Und bei Diazepam wurde ebenfalls ein Plus von 2221,1 Prozent erreicht. Dieser medizinische Wirkstoff entstammt der Gruppe der Benzodiazepine und besitzt eine angstlösende Wirkung. Benzodiazepine, also Tabletten oder Kapseln, sind derzeit in Tirol ohnehin auf dem Vormarsch, etwa unter Minderjährigen sehr beliebt.
Innsbruck ein Hotspot
Heiß begehrt sind laut dem Innenminister auch diverse Pilzarten (+799,9%), Cannabisharz/Haschisch (+380,8%), Heroin (+222%) und Cannabiskraut/Marihuana (+71,7%). Rückläufig sind hingegen etwa die Zahlen bei Kokain (-30,7%) und Amphetamin (-77,8%). Beängstigend: Allein im Bezirk Innsbruck befinden sich sage und schreibe 47 (!) verschiedene Suchtmittel auf der Liste, die von Jänner bis Dezember 2022 konsumiert wurden.
Bezirksübergreifend sind acht Bedienstete zuständig
Im Landeskriminalamt Tirol seien laut Anfragebeantwortung primär acht Exekutivbedienstete bezirksübergreifend für die Bekämpfung der Suchtmittelkriminalität zuständig, auf Bezirksebene seien es weitere elf Exekutivbedienstete. Interessant: In den anderen Bundesländern gibt es deutlich mehr Exekutivbedienstete, die auf Bezirksebene verstärkt für Suchtmittel-Delikte eingesetzt werden – in Vorarlberg 72, in Kärnten 39 und in Salzburg 22 Bedienstete.
Bei diesen Zahlen handle es sich um eine Momentaufnahme, die Zahlen stammen vom April 2021. Die Erhebung der neuen Daten sei noch nicht abgeschlossen. Und acht Einsätze fanden in Tirol mit verdeckten Ermittlern statt.
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