Ein 22-Jähriger soll drei junge Frauen zwischen 16 und 19 Jahren in seinem Auto vergewaltigt haben, so die Anklage. Nach langem Prozess erfolgt in Innsbruck aber ein Freispruch.
Das Muster war immer gleich: Verabredet hatte er sich mit den späteren Opfern jeweils über die App Snapchat. In seinem Auto kam es auf abgelegenen Parkplätzen dann zu diversen sexuellen Handlungen. Dass das tatsächlich so passiert ist, war für den Verteidiger des 22-Jährigen klar: „Die Frage ist nur, ob es seitens der Frauen freiwillig oder unfreiwillig war.“
Der Anwalt zog schon in seinem Eröffnungsplädoyer die Glaubwürdigkeit der Opfer in Zweifel: „Die Frauen schrieben dem mutmaßlichen Vergewaltiger sogar im Nachhinein.“ In diesen Nachrichten und Chats sei aber niemals von Vergewaltigung oder Ähnlichem die Rede gewesen.
Laut Staatsanwältin „Gewalt im Spiel gewesen“
So bekannte sich der Angeklagte „nicht schuldig“. Sein Mandant habe nie Gewalt angewandt und nicht gegen den Willen der Frauen gehandelt, so der Verteidiger.
In ihrem Anfangsvortrag hatte die Staatsanwältin den Sachverhalt anders dargestellt: Gewalt, etwa indem er die Frauen fest an sich drückte, sei sehr wohl im Spiel gewesen, und auch von einer Zustimmung der Frauen könne keine Rede sein. Man habe es in allen drei Fällen mit dem „Verbrechen der Vergewaltigung zu tun“. Schließlich habe er die Frauen zwischen 16 und 19 Jahren sexuell missbraucht.
Sie wurden unter Ausschluss der Öffentlichkeit gehört. Dann wurde beraten - länger als geplant. Mit dem Resultat: Freispruch im Zweifel, nicht rechtskräftig.
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