Astrid Wagner im Talk:

„Josef Fritzl ist nicht mehr gefährlich“

Österreich
03.04.2023 20:15

Josef Fritzl gehört zu den bekanntesten Straftätern der Welt. 24 Jahre lang hat er seine Tochter in einem Kellerverlies in Amstetten eingesperrt, gedemütigt, vielfach vergewaltigt und mit ihr sieben Kinder gezeugt. Für viele Menschen ist er der Inbegriff des Bösen. Nicht so für seine Strafverteidigerin Astrid Wagner, wie sie im Gespräch mit Moderatorin Tanja Pfaffeneder verrät.

Im August 1984 lockte Josef Fritzl seine damals 18-jährige Tochter Elisabeth in den Keller seines Wohnhauses in Amstetten in Niederösterreich. 24 Jahre voller Leid und Qual standen dem Opfer bevor. Während dieser Zeit missbrauchte Fritzl, von vielen auch „das Inzest-Monster“ genannt, seine Tochter und zeugte mit ihr sieben Kinder, eines starb nach der Geburt. Fritzl soll es im Ofen verbrannt haben. Seiner Frau erklärte er, dass Elisabeth bei einer Sekte sei, sie könne sich nicht um die eigenen Kinder kümmern, drei Kinder blieben im Kellerverlies.

Das Verlies, in dem Josef F. seine Tochter einsperrte (Bild: Landeskriminalamt NÖ, krone.at-Grafik)
Das Verlies, in dem Josef F. seine Tochter einsperrte

„Fritzl hatte eine furchtbare Kindheit“
Die bekannte Strafverteidigerin Astrid Wagner ist mittlerweile die Anwältin des 87-Jährigen, der seine Haftstrafe in der Justizanstalt Stein absitzt. Gefährlich soll er laut Wagner nicht mehr sein.

Die Autorin und Anwältin beschreibt sich selbst als empathischen Menschen und findet, dass Josef Fritzl keine Bestie sei. „Er hatte eine furchtbare Kindheit, das soll das Ganze aber nicht rechtfertigen“, so Wagner.

Josef Fritzl im März 2009 vor Gericht (Bild: AFP)
Josef Fritzl im März 2009 vor Gericht

Der Amstettner will seine letzten Lebensjahre in Freiheit verbringen, am liebsten mit seiner Frau, fantasiert er in der Verhörzone in der Justizanstalt. Mit der Familie gibt es jedoch keinen Kontakt. 

Fritzl spricht über Natascha Kampusch 
Im Jahr 2006, also nur zwei Jahre vor der Verhaftung von Josef Fritzl, wurde der Entführungsfall rund um Natascha Kampusch aufgedeckt. Anwältin Astrid Wagner fragte Fritzl, der 2017 seinen Nachnamen auf Mayrhoff ändern ließ, was er von Natascha Kampusch hält. Der 87-Jährige meinte begeistert: „Eine tolle Frau! Was die alles durchgemacht hat, und trotzdem hat er sie nicht brechen können.“

(Bild: AP)

Es sind Aussagen, die man kaum nachvollziehen kann. Er selbst hat das Leben seiner Familie zerstört. Das Strafgesetzbuch sieht eine bedingte Entlassung auch bei lebenslanger Haft vor, nach frühestens 15 Jahren. Josef Fritzl hat diese Zeit nun abgesessen.

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