Weltraumschrott sorgt immer öfter für Probleme und ist ein Sicherheitsrisiko für Satelliten. Doch nun macht sich eine Idee aus Österreich daran, den Mist genau unter die Lupe zu nehmen.
Die Idee ist nicht neu, sie wird nun nur noch weiter ausgebaut. Schon über ein Jahr lang ist der Kleinsatellit Adler-1 auf der Suche nach Weltraumschrott. Nun wird er von seinem Nachfolger namens Adler-2 abgelöst. Der Start an Bord einer Falcon 9-Rakete der US-Firma Space X ist für Sonntag (9. April) geplant.
Investor aus OÖ
Und zwei Oberösterreicher sind dabei federführend beteiligt: Finanziert wird die Sonde von der oberösterreichischen Findus Venture GmbH, sie gehört Christian Federspiel. Der wohnt in Goldwörth war Mitbegründer der Software-Firma Cloudflight (vormals Catalyst) und 15 Jahre bei der voestalpine im Anlagenbau tätig. Nun ist er als Investor tätig.
St. Florian in den USA
Gebaut wird der Weltraumstaubsauger von der vom Oberösterreicher Peter Platzer - gebürtiger St. Florianer - geführten US-Technologiefirma Spire Global. Die wissenschaftliche Federführung hat das Österreichischen Weltraum Forum (ÖWF) inne.
Kontrollierter Absturz
Der nun startbereite Nachfolger ist in etwa doppelt so groß wie der nur zehn mal zehn mal 30 Zentimeter große „Adler-1“. In seine ebenfalls in rund 500 Kilometern Höhe befindliche Erdumlaufbahn wird er von der Vandenberg Space Force Space Base im US-Bundesstaat Kalifornien aus befördert. Damit „Adler-1“ nicht selbst zu einem Untersuchungsobjekt - also Weltraumschrott - wird, soll er kontrolliert zum Absturz gebracht werden. In seiner Zeit im Orbit wurde der Mini-Satellit immerhin um die 100 Mal von winzigen Schrott-Teilchen getroffen, hieß es kürzlich seitens des ÖWF.
Daten werden gesammelt
Daraus ergibt sich auch die Notwendigkeit des Projekts, denn durch die in den vergangenen Jahren gestiegenen Zahlen an Raketenstarts nimmt die Anzahl an Kleinobjekten in diversen Umlaufbahnen ständig zu. Aktuelle Schätzungen gehen von 170 Mio. Teilchen aus, die größer als ein Millimeter sind. Die „Adler“-Mission soll laut Angaben des ÖWF vor allem Daten sammeln, mit denen Computersimulationen die Verteilung des Weltraumschrotts einschätzen und letztlich sichere Umlaufbahnen für Sonden suchen sollen.
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