Schlecht bestellt ist es um den Zustand der Landwirtschaft in weiten Teilen Österreichs. Bodenfrost und Temperaturen um die null Grad haben bereits für erste Schäden gesorgt. Besonders betroffen ist die Marille - der Großteil sei bereits beschädigt, so die erschreckende Zwischenbilanz. Denn mit dem Frost ist es noch nicht vorbei.
Bisher besonders betroffen ist das Bundesland Niederösterreich. „Die meisten Marillen sind bereits geschädigt“, sagte Mario Winkler, Sprecher der Österreichischen Hagelversicherung. Bei Zwetschken und Kirschen gebe es bisher noch wenige Schäden in Niederösterreich. „Das liegt daran, dass sie die Kälte im jetzigen Stadium noch einigermaßen vertragen“, so Winkler. Mit weiteren Schäden sei zu rechnen. „Die nächsten Tage werden entscheidend“, hieß es von der Hagelversicherung.
Maßnahmen in Niederösterreich seien bisher nur vereinzelt getroffen worden. Der Einsatz habe sich bisher auf Windmaschinen beschränkt. „Das hat aber nicht viel geholfen“, sagte Winkler. „Kerzen wurden nicht eingesetzt, da weitere Frostnächte prognostiziert sind und Kerzen keine minus fünf Grad wegmachen können. Sie funktionieren auch nicht, wenn der Wind geht.“
Rekordernte wird es keine mehr werden.
Manfred Kohlfürst, Branchenvertreter für Obst und Gemüse
Die Schäden bei Marille abzuschätzen sei schwierig, da es von Lage und Bundesland abhänge, sagte Manfred Kohlfürst, Obmann des Österreichischen Branchenverbands für Obst und Gemüse, zur APA. „Rekordernte wird es keine mehr werden“, so der Branchenvertreter. Laut der Hagelversicherung wurden auch die Apfelsorten Early Golden und Topaz geschädigt, diese seien besonders empfindlich.
Steinobst-Schäden in der Steiermark
Im Burgenland halten sich die Schäden laut Angaben der Versicherung noch in Grenzen. Jedoch seien auch keine Gegenmaßnahmen (Bewässerung oder Heizen) wegen des starken Windes getroffen worden, hieß es. In der Steiermark erhielt die Hagelversicherung bereits Meldungen über Schäden beim Steinobst.
Die Experten der Geosphere Austria prognostizieren insbesondere in den nächsten beiden Tagen und bis Freitag weitere Frostnächte. Für Mittwochfrüh erwarten die Experten meist zwischen minus neun bis minus ein Grad. Für Donnerstag sind Frühtemperaturen zwischen minus sechs und Null Grad angesagt, auch am Freitag könnte es mit minus vier Grad noch einmal Temperaturen unter dem Gefrierpunkt geben.
Kohlfürst stellt sich darum auf weitere Schäden ein: „Wenn die nächsten zwei Nächte kalt sind, werden wir sicher Einbußen haben.“ „Dann können wir auch eine seriöse Schätzung zur Schadenssumme abgeben“, betonte Winkler.
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