Das Team der Tierschutzorganisation Pfotenhilfe staunte nicht schlecht, als es ein Foto einer illegalen Käfighaltung von Kaninchen im Zentrum von Uttendorf (Bezirk Braunau) geschickt bekam. Die Tierschützer appellieren: Bitte keine lebenden Ostergeschenke! Kaninchen sind keine Kuscheltiere und kein Spielzeug.
Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler war schockiert, als sie sich kurz darauf selbst vor Ort ein Bild der Situation machte: „In einem wenige Zentimeter kleinen Käfig direkt an der Straße müssen zwei Kaninchen dahinvegetieren - zwischen Müllcontainer und Gerümpel.“
Ein Bild des Schreckens
„Die armen Tiere können nicht einmal einen einzigen Hoppelsprung machen, wodurch deren natürlichen Bedürfnisse nicht im Geringsten erfüllt werden, ganz abgesehen von fehlender Einstreu, artgemäßem Futter und anderen Mängeln. Käfighaltung ist schon seit 2009 illegal in Österreich. Wir werden leider trotzdem sehr oft mit Käfighaltungen konfrontiert, aber so etwas Schreckliches sehen selbst wir selten“, so die Tierschützerin empört.
Haltung wurde bei Behörde angezeigt
Die Pfotenhilfe hat diese illegale Tierhaltung bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Braunau angezeigt und hofft auf rasche Befreiung der hilflosen „Osterhasen“ aus dieser extrem beengten Lage. Auf deren Tierschutzhof könnten sie auf rund 1.000 Quadratmeter Wiese mit vielen Artgenossen ein ganzjähriges Leben in Freiheit genießen. Leider werden nach wie vor zu Festtagen, wie Weihnachten oder Ostern, immer noch lebende Tiere verschenkt, obwohl längst bekannt sein sollte, dass solche Überraschungen sehr oft negativ sind und weder dem Beschenkten noch dem betroffenen Tier Freude machen.
Besser Schokohasen verschenken
Besonders Kinder verlieren schnell das Interesse, sobald das Tier Arbeit macht. Dazu kommen noch Futter-, Einstreu und Tierarztkosten, die gerade bei der Kleintierhaltung enorm hoch sind. „Und dann werden diese armen Geschöpfe häufig in einem Käfig in ein Eck geschoben, wo sie vernachlässigt und vergessen werden, bis sie - wenn sie es überhaupt überleben - im besten Fall in Tierschutzeinrichtungen wie die Pfotenhilfe abgeschoben werden“, weiß die Chefin der Pfotenhilfe.
„Wir mussten aber leider auch schon sehr oft ausgesetzte Kaninchen und andere Kleintiere aufnehmen, was spätestens zu Beginn der Sommerferien passiert, wenn wieder einmal kurz vor Abreise festgestellt wird, dass da immer noch ein ‘lästiges Ostergeschenk‘ herumsteht“, stellt Stadler verärgert fest. „Ich empfehle jedenfalls Osterhasen aus Schokolade. Die machen den Beschenkten Freude und können nicht leiden.“
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