Tierschützer warnen

Land Niederösterreich nimmt die Wölfe ins Visier

Niederösterreich
04.04.2023 19:00

Wölfe, die Menschen zu nahe kommen, werden in Niederösterreich künftig rascher abgeschossen. „Das ist rechtswidrig“, kritisieren Tierschützer.

Aktualisiert, wie Landesvize Stephan Pernkopf es ausdrückt, wurde die NÖ Wolfsverordnung. Für die grauen Jäger in den heimischen Wäldern bedeutet das nichts Gutes: Jäger können ihnen jetzt rascher eins auf den Pelz brennen – notfalls auch ohne behördlichen Bescheid. Wobei bestimmte Voraussetzungen gegeben sein müssen. Ins Visier sollen sogenannte Problem Wölfe genommen werden.

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Wir wollen mit der neuen Verordnung Schutz geben, Ängste nehmen und Schäden abwenden. Der Herdenschutz wird verstärkt.

Stephan Pernkopf, Landesvize von Niederösterreich

Welcher Isegrim als solcher zu betrachten ist, hat die Landesregierung einstimmig festgelegt: Es geht um Wölfe, die Menschen trotz Vertreibungsversuchen folgen, die unprovoziert mit Drohgebärden auf Menschen reagieren, sich Menschen mit Hunden nähern und die Vierbeiner angreifen, oder die zweimal binnen vier Wochen Zäune überwinden und Nutztiere töten. Für diese Wölfe gibt es künftig den Blattschuss, ohne dass die Behörde dafür – wie bisher – dafür grünes Licht geben muss.

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Raubtiere sichern das Öko-Gleichgewicht. Der Glaube, dass der Mensch die Natur besser steuert, als sie sich selbst, ist gefährlich.

Madeleine Petrovic, Präsidentin von Tierschutz Austria

„Juristischer Trick?“
Das ruft Tierschützer auf den Plan. „Verfahren zum Abschuss von Wölfen ohne Beteiligung von Umwelt- und Tierschutzorganisationen sind rechtswidrig“, wettert Madeleine Petrovic. Die Präsidentin von Tierschutz Austria, der Verein betreibt etwa das große Tierschutzhaus in Vösendorf, sieht in der neuen Wolfsverordung des Landes einen „juristischen Trick“. Wölfe würden vor allem dann zu Problemtieren, „wenn sie gejagt und vom Rudel getrennt werden“, sagt Petrovic. Die neue Verordnung sieht auch den Ausbau von Herdenschutz-Maßnahmen vor, betont Pernkopf: „Wir lassen die Bauern nicht im Stich.“

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