Aus für Anglizismen

So will Italien die eigene Sprache schützen

Ausland
04.04.2023 21:00

Englischen Begriffen soll es in Italien bald an den Kragen gehen - bis zu 100.000 Euro Strafe!

Dieser Gesetzesentwurf hat es in sich! Das Schriftstück der Partei Fratelli d’Italia, zu der auch Ministerpräsidentin Giorgia Meloni gehört, hat vor allem Anglizismen, also englische Wörter im Sprachgebrauch, im Visier. Konkret will der Abgeordnete Fabio Rampelli, dass alle englischen Wörter aus dem Sprachgebrauch verschwinden.

„Erniedrigen und demütigen italienische Sprache“
Schließlich „erniedrigen und demütigen“ solche Begriffe die italienische Sprache. Weitere Begründung der geplanten Neuerung: „Es handelt sich nicht nur um eine Modeerscheinung, die Verwendung von Anglizismen hat Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft.“ Der Gesetzesentwurf verlangt demnach von jedem, der ein Amt in der öffentlichen Verwaltung bekleidet, dass er „die italienische Sprache schriftlich und mündlich beherrscht“.

Wer in Italien künftig Urlaub machen will, sollte vorher noch einen Sprachkurs besuchen. (Bild: stock.adobe.com)
Wer in Italien künftig Urlaub machen will, sollte vorher noch einen Sprachkurs besuchen.

Grundvokabular für die italienische Kulinarik
Damit zumindest bei Ihrem nächsten Urlaub bei unseren südlichen Nachbarn alles glatt läuft, haben wir ein paar kulinarische Höhepunkte samt richtiger und falscher Aussprache für Sie zusammengestellt.

(Bild: Kronen Zeitung)

Und auch für ausländische Unternehmen heißt es: Aufgepasst! Diese müssten alle internen Vorschriften und Arbeitsverträge in italienischer Sprache abfassen. Nach dem vorgeschlagenen Gesetz soll das Kulturministerium in der italienischen Hauptstadt Rom einen eigenen Ausschuss einrichten, der sich mit dem „korrekten Gebrauch der italienischen Sprache und ihrer Aussprache“ in Schulen, Medien, Handel und Werbung befassen wird. Bei Nichteinhaltung droht eine Strafe von bis zu 100.000 Euro. Was die Italiener dazu sagen? „Oh Dio!“ (dt.: „Oh Gott!“)

Porträt von Kronen Zeitung
Kronen Zeitung
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