Nach der Rettung des deutschen Kabelriesen Leoni: KTM-Chef Stefan Pierer spricht mit der „Krone“ über seine Investition, seine Doppelrolle, Ziele in der Autoindustrie und was diese mit Indien zu tun haben.
Freitag die Ernennung zum Ehrensenator der Montan-Uni in Leoben, am Dienstag Termine in der Schweiz, dazwischen grünes Licht für die Übernahme der Leoni AG in Deutschland, einem vor der Pleite stehenden Kabelriesen: Mit gewohnt hoher Schlagzahl ist Stefan Pierer unterwegs.
Die Ereignisse der letzten Tage kommentiert er mit einem gelassenen „passt eh“. Überhaupt gibt sich der KTM-Boss auffallend unaufgeregt, wenn er über seine neue Rolle beim Produzenten von Bordnetzen für Autos spricht, obwohl sein Imperium nun auf einen Schlag auf rund neun Milliarden Euro Umsatz wächst.
Ob die Rettung von Leoni finanziell sein größter Deal ist? „Nein“, winkt er ab. 150 Millionen Euro pumpt Pierer selbst in Leoni. Durch eine neue Gesellschaft übernimmt er noch Gläubigerforderungen in Höhe von 708 Millionen €. Parallelen zu seinem Einstieg bei KTM Anfang der 1990er-Jahre sieht er kaum: „Damals begannen wir bei null. Bei Leoni gibt es eine solide, große Struktur.“
Der Chef von Europas größtem Motorradhersteller mit den Marken KTM, Husqvarna und GasGas mischt dank Pankl Racing Systems (Hersteller von Motor- und Antriebsteilen), SHW (Spezialist für Pumpen und Bremsscheiben) und nun Leoni nun die Autozulieferindustrie auf.
„Es kommt, wie es kommt“
Pierer sieht das positiv: „Ich habe ein Netzwerk, kenne beide Welten - die des Fahrzeugherstellers und des Zulieferers.“ Seine Ziele? „Ich bin viel in Indien. Dort sagt man: ,Es kommt, wie es kommt.‘“
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