Nach Abschiebung

Huseyn zurück: „Danke, dass ich hier sein darf“

Seine Teamkollegen vom UTTC und Trainer Michael Pichler bereiteten ihm einen herzlichen Empfang.

(Bild: Tschepp Markus)

Abgeführt, abgeschoben und doch zurück in Salzburg! Tischtennis-Talent Huseyn (14) erlebte eine emotionale Achterbahnfahrt - mit glücklichem Ende! Familie und Freunde kämpften monatelang um seine Rückkehr.

Die Umarmung war innig, herzlich und schien vor wenigen Monaten noch unendlich weit entfernt. Huseyn Salimov ist zurück auf heimischem Boden. Dienstagnachmittag landete der 14-Jährige am Flughafen Wien-Schwechat und fiel dort seinem Wegbegleiter Walter Windischbauer in die Arme. „Ich bin so dankbar, dass ich wieder hier sein darf“, konnte der gebürtige Aserbaidschaner sein Glück kaum fassen.

Mit dem Auto ging es zurück nach Salzburg. Zurück an jenen Ort, der bis zum 12. Februar 2022 seine neue Heimat war – ehe ihn Polizisten samt seiner Familie abholten. Abschiebung nach Aserbaidschan ohne Aussicht auf Rückkehr!

Freunde und Weggefährten kämpften seitdem verbissen darum, Huseyn heim nach Salzburg zu holen - die „Krone“ berichtete mehrfach. Ein erster Etappensieg: Der Verfassungsgerichtshof hob im Sommer 2022 die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts auf, mit der die bisherigen Anträge auf Asyl und humanitäres Bleiberecht abgelehnt worden waren. Mittels eines Schülervisums konnte Huseyn nach langem Hin und Her nun nach Salzburg zurückkehren.

(Bild: Tschepp Markus)

Die Zusage hierfür kam erst am Montag. Bereits 24 Stunden später landete er auf österreichischem Boden. „Ich bin so froh“, sagt er.

Huseyn kommt bei einer Gastfamilie unter
Huseyn und seine Familie kamen im Jahr 2016 nach Salzburg. Sie integrierten sich bestmöglich. Die Mutter besuchte fleißig Deutschkurse. Sohnemann Huseyn ging auf die Mittelschule Campus Mirabell und ist ein begnadeter Tischtennis-Spieler. „Er ist eines unserer größten Talente“, sagt Walter Windischbauer, Obmann-Stellvertreter beim UTTC Salzburg. Er setzte sich besonders für die Rückkehr seines Schützlings ein. Seine Gattin gab Huseyn via Internet im vergangenen Jahr Deutschstunden.

Zusammen fand man in Salzburg eine Gastfamilie für den Jugendlichen. Roswitha und Franz Kelnreiter nehmen Huseyn bei sich auf. 

(Bild: Tschepp Markus)

Nach den Osterferien geht es für den 14-Jährigen zurück in seine alte Klasse. Das Tischtennis-Training startet bereits heute, Mittwoch, wieder. „Ich will viel lernen und viel trainieren“, freut sich der Bursche.

Zu der Erleichterung über die Rückkehr mischt sich beim 14-Jährigen auch Trauer. „Meine Mutter durfte nicht mit.“ Sie hat weiter ein Einreiseverbot nach Österreich. „Spätestens im Sommer möchte ich sie wieder besuchen“, hofft Huseyn.