Fast könnte man auf die Idee kommen, die FPÖ sei eine Partei wie jede andere: Die neue Werbeserie mit Marlene Svazek verzichtet plötzlich auf die von Herbert Kickl bevorzugte Schmuddel-Optik und den gruseligen Bildern vom nahenden Weltuntergang. Die Sprüche der Blauen wirken auf einmal so harmlos wie das bis zum Verdruss bemühte „Gemeinsam“-Motto der Salzburger ÖVP.
Viel eindeutiger könnten die Signale nicht sein: Die Freiheitlichen putzen sich wenige Wochen vor den Landtagswahlen als bürgerliche Partner für eine Koalition heraus. Extreme Botschaften sind jetzt auch nicht mehr notwendig. Es weiß sowieso jeder, wofür die FPÖ steht. Zudem erreicht man in Salzburg mit der eher unappetitlichen Art eines Udo Landbauer und seines politischen Ziehvaters Kickl kaum Kreise, die über die überzeugte FPÖ-Klientel hinausreichen
Die Strategie von Svazek und ihrem Team ist ziemlich schlau ausgedacht. Da sind die Plakate gar nicht einmal so wichtig. Die echten Kampagnen laufen im digitalen Hintergrund ab. Mit sehr professionell gemachten Videos auf YouTube und TikTok werden die jüngeren, mit Instagram und Facebook die nicht mehr ganz so jungen Wählerschichten erobert.
Dagegen kommen ÖVP, SPÖ und andere politische Mitbewerber recht gelangweilt und müde daher. Da kann man über die FPÖ natürlich die Nase rümpfen. Aber das Ziel eines Wahlkampfs hat noch selten jemand im gut gepolsterten Schlafwagen erreicht.
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