Salzburg punktet mit einem hohem Anteil erneuerbarer Energien. Um die Klimaziele zu erreichen, müsse aber noch viel mehr geschehen, fordert die Umweltschutzorganisation Global 2000 vor der Wahl.
Mehr Tempolimits innerorts würden gleich viel mehr Salzburger statt ins Auto auf das Fahrrad steigen lassen. Denn Radfahrer fühlten sich dadurch sicherer. Davon zeigt sich Johannes Wahlmüller überzeugt. Der Klima- und Energiesprecher von Global 2000 sieht mehr 30er-Zonen als einen bisher zu wenig beachteten Faktor, um Abgase zu reduzieren. Das sei dringend nötig in Salzburg, besonders im Verkehr. Der produziere 49 Prozent der Treibhausgasemissionen. Diese seien von 2010 bis 2019 um 0,7 Prozent gestiegen – während sie im Österreich-Durchschnitt um 2,5 Prozent gesunken sind.
30er innerorts, mehr Radwege und Busse
Was aus Sicht der Umweltschutzorganisation außerdem für weniger Autoverkehr in Salzburg sorgen würde? „Mehr Radwege, dichtere Takte bei den Busverbindungen und mehr Bahnangebote“, so Johannes Wahlmüller. Auch die Zersiedelung gehöre gestoppt, denn durch sie seien viele Salzburger auf ihr Auto angewiesen. Zwar würden in anderen Bundesländern noch mehr Wege im Pkw zurückgelegt werden, doch gebe es auch in Salzburg schon 569 Pkw pro 1000 Einwohner. Das bedeute einen Anstieg seit 2010 um neun Prozent.
Salzburg stark bei Wasserkraft, mau bei PV
Der Verkehr stelle ein großes Problem hinsichtlich der Erreichung der Klimaziele in Salzburg dar, betonte Global 2000 gestern bei der Präsentation seines Reports „Klimaschutz in Salzburg“.
Kritisch sei auch, dass Salzburg keinen verbindlichen Ausstiegsplan für Gas habe. Jede zehnte Heizung sei eine Gasheizung und ein Viertel der Fernwärme werde aus Gas hergestellt, schildert Wahlmüller. Immerhin heizen immer weniger Salzburgerinnen und Salzburger mit Ölheizungen: Ihr Anteil ist von 29 auf 17 Prozent gesunken.
„Salzburg braucht eine Klimaregierung“, fordert Global 2000 mit Blick auf die bevorstehende Landtagswahl. Bei den erneuerbaren Energien punkte Salzburg bereits: Ihr Anteil am Gesamtenergieverbrauch liegt mit 53 Prozent weit über dem bundesweiten Durchschnitt. Gemessen am Salzburger Stromverbrauch liegt die Ökostromproduktion sogar bei 119 Prozent. Wasserkraft macht den Löwenanteil aus, bei Windkraft und Photovoltaik sei aber noch viel zu tun, damit Österreich sein Ziel erreichen könne, bis 2030 auf 100 Prozent erneuerbare Energien zu kommen.
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