Das morgen beginnende US Masters besticht mit Tradition und Innovation. Der Mythos Augusta basiert auf viel Geld und schräg wirkenden Eigenheiten ...
Smartphones sind verboten. Wer mit einem erwischt wird, fliegt gnadenlos lebenslang raus. Ein Pimento-Cheese-Sandwich kostet nur 1,50 Dollar. Pommes gibt es bis heute keine, weil sie Klubgründer Clifford Roberts für ungesund hielt.
Das sind nur drei Beispiele für die eigene Welt des US Masters in Augusta. Morgen beginnt das wichtigste Golfturnier des Jahres mit seinem Mix aus Tradition und Innovation.
Weltfirmen reißen sich darum, viel Geld als Sponsoren zu zahlen, auch wenn sie kaum sichtbar sind. Das einzige präsente Logo ist jenes des Masters. Die Website masters.com, auf der während der vier Runden nahezu in Echtzeit jeder Schlag jedes Spielers zu sehen ist, dient als Vorbild für die ganze Sportbranche.
Unterirdische Gänge
Der Klub hat nur rund 300 Mitglieder, darunter Milliardäre wie Bill Gates und Warren Buffett. Emma Spitz, die zweimal beim Augusta National Women’s Amateur spielte, erzählt: „Die sitzen dann in einem abgesperrten Bereich ganz schlicht unter Strandschirmen. Es gibt aber auch unterirdische Gänge und Luxus-Pavillons, die nur zum Masters offen sind.“
Niki Zitny, Sportdirektor des österreichischen Golfverbands, erzählt von seinem letztjährigen Besuch: „Am Flughafen standen 140 Privatjets. Die Mitglieder kommen alle aus dem amerikanischen Geldadel.“
350 verschiedene Pflanzen
Als Erkennungszeichen tragen sie ein grünes Jackett. Das bekommt auch der Sieger (2022 Scottie Scheffler). Nur der Champion darf das Jackett außerhalb des Klubs tragen. Ebenfalls typisch sind die 350 Blumen- und Pflanzensorten im Klub, darunter 30 verschiedene Azaleen. Zitny weiß: „In Augusta arbeiten rund um das Masters über 200 Greenkeeper. In Österreich hat ein guter 18-Loch-Platz zehn Greenkeeper.“ Bernd Wiesberger, der bereits sechsmal an der legendären Magnolia Lane abgeschlagen hat, sagt: „Jede Ecke hat hier Flair. Als Spieler brauchst du sehr viel Präzision. Die Ziele, die man treffen muss, sind extrem klein. Sein Fazit: “Augusta als Stadt ist nicht gerade ein Juwel. Aber im Augusta National Golf Club kommst du in eine komplett andere Welt."
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.